„Mehr als dreißig Prozent der Parlamentsmitglieder in Tunesien sind Frauen – die höchste Rate in der arabischen Welt. (…) Das neue Gesetz erkennt körperliche, moralische und sexuelle Gewalt gleichermaßen an. Opfer sollen juristische und psychologische Hilfe bekommen. Das Gesetz soll Anfang 2018 in Kraft treten. (…) Tunesien gilt damit als Vorreiter für Frauenrechte in der arabischen Welt – mit möglicher Signalwirkung. So dauerte es nicht lange, bis auch die jordanische Frauenbewegung einen Erfolg vermeldete. Am Sonntag schloss das Parlament in Amman eine Gesetzeslücke: Bei sogenannten Ehrenmorden konnten die Täter bislang mit einem geringeren Strafmaß rechnen. Bei ‚schwerem Zorn‘ sprach ein Artikel im Strafgesetzbuch männlichen Familienmitgliedern mildernde Umstände zu, wenn sie weibliche Angehörige im Namen der ‚Familienehre‘ umbrachten. Einige Täter kamen bereits mit sechs Monaten Haft davon. In jüngster Zeit fielen die Urteile allerdings härter aus. Zwar muss die Parlamentsentscheidung noch vom jordanischen Oberhaus bestätigt werden, doch das gilt als Formalie. Demnächst wollen die Abgeordneten in Amman auch die ‚Wiedergutmachungsehe‘ abschaffen, ganz nach dem Vorbild Tunesiens.“ (Dunja Ramadan: „Vergewaltigung in der Ehe ist in Tunesien nun strafbar“)
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Vorbild Tunesien: Auch jordanisches Parlament stärkt Frauenrechte
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