Erweiterte Suche

Vollständiger Plan der Hamas für 7. Oktober: Ziel war Massaker in Tel Aviv

In einer zweiten Phase plante die Hamas am 7. Oktober, bis Tel Aviv vorzudringen
In einer zweiten Phase plante die Hamas am 7. Oktober, bis Tel Aviv vorzudringen (© Imago Images / Newscom World)

In einem Interview berichtete ein Journalist von einem operativen Plan der Hamas, der zum Ziel hatte, am 7. Oktober Tel Aviv zu erreichen, letztlich jedoch vereitelt wurde.

Der Journalist Ilan Kfir, der im März das allererste Buch über das Massaker vom 7. Oktober 2023 in hebräischer Sprache veröffentlichte, schilderte in einem Interview mit der Israeli Public Broadcasting Corporation KAN die Hamas-Pläne folgendermaßen:

»Heute ist das Bild viel klarer als am 7. Oktober. Die Hamas war mit dem Plan der ersten Phase nicht zufrieden; aber der Test bestand darin, dass sie, wenn der Plan der ersten Phase erfolgreich war, zu Phase zwei übergehen würde. Dieser Plan wurde mit großen Truppen vorbereitet, die in Bereitschaft standen und bereit waren, zu Mittag loszulegen.

Das Herzstück des Plans war ein Durchbruch in zwei Gebieten, im Norden sowie im Süden und Osten, in Richtung [des Atomreaktors] Dimona, das von der Gruppe als ein sehr zentrales Ziel auserkoren worden war. Das Ziel der Operation wäre ein Überfall auf Tel Aviv gewesen. Sie markierten mehrere Brennpunkte in der Stadt, die am Nachmittag und Abend überfüllt sein sollten, um einen Massenmord in der Stadt zu verüben.

Wer auch immer von der Hamas plante, nach Tel Aviv und in den Norden zu kommen, es waren Kräfte mit der mentalen Bereitschaft, Selbstmord zu begehen, weil sie wussten, dass sie keine Chance hatten, von dort zurückzukehren. Der Plan war bereits ausgearbeitet und sehr weit fortgeschritten.«

Zweite Phase

Die Hamas wollte am 7. Oktober eine zweite Phase ihres Terrorangriffs einleiten, bekräftigte Kfir Berichte, die bereits in der Vergangenheit ans Licht der Öffentlichkeit gekommen waren.

»Gegen Mittag des 7. Oktober, als Sinwar und sein Zentralkommando feststellten, dass sie einen Erfolg erzielt hatten, der weit über ihre Erwartungen hinausging, wurde den Kräften der zweiten Phase der Befehl zum Aufbruch gegeben. Hier erlebten sie eine große Überraschung, denn anders als am Morgen, als der Zaun durchbrochen worden war und die IDF [Israelische Verteidigungsstreitkräfte] nur eine minimale Präsenz in dem Gebiet hatten, gab es bereits eine Lageeinschätzung und einen großen Zustrom von [israelischen] Kräften in das Gebiet von Nevatim, wo eine große Blockade durchgeführt wurde.

Es besteht kein Zweifel, dass das Trauma und die Katastrophe am 7. Oktober doppelt so groß gewesen wären, hätte die Hamas ihre zweite Phase durchgeführt.«

Kfir stellte die Hypothese auf, dass »Sinwar glaubte, würde ein Angriff auf Tel Aviv und Dimona in den Nachrichten berichtet werden, würden die Hisbollah im Norden und die anderen terroristischen Organisationen in Judäa und Samaria [Westjordanland] ebenfalls angreifen. Das war ein teuflischer Plan, und wäre er gelungen, wäre die Realität um ein Vielfaches schlimmer gewesen.«

Kfir erklärte auch, dass »bei den Terroristen gefundene Karten darauf hinwiesen, dass sie Kiryat Gat erreichen wollten. Auch der Plan einer bestimmten [Hamas-]Gruppe wurde entdeckt, das Shikma-Gefängnis in Ashkelon anzugreifen und Terroristen zu befreien. Ein weiterer Plan sah vor, den Luftwaffenstützpunkt Hatzerim anzugreifen. All dies zeugte davon, dass Sinwar sich anmaßte, etwas durchzuführen, was noch nie zuvor getan worden war.«

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!