Auf Basis eigener Geheimdienstinformationen bestätigen die USA die israelischen Erklärungen, dass die Hamas das Shifa-Spital in Gaza zu Terrorzwecken nutzte.
US-Spionagebehörden haben israelische Erklärungen bestätigt, wonach die Hamas und eine andere palästinensische Terrorgruppe das Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt als Kommandozentrale und zur Geiselnahme genutzt haben, berichtete die New York Times am Dienstag.
Ende November veröffentlichten die israelischen Streitkräfte umfangreiche Videobeweise der Terrortunnel unter dem Shifa-Krankenhaus, der größten medizinischen Einrichtung im Gazastreifen, und erklärten, dies beweise eindeutig den Modus Operandi der Hamas, »die systematisch von Krankenhäusern aus operiert«.
Nach aufgrund von Videoaufnahmen im Krankenhaus gemachten Angaben der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hielt die Terrorgruppe mindestens drei der schätzungsweise 240 Geiseln, die sie am 7. Oktober entführt hatte, im Shifa-Krankenhaus fest. Auch am Hamas-Massaker beteiligte und von Israel gefangengenommene Terroristen gestanden im Verhör, Geiseln im Krankenhaus festgehalten zu haben.
Dennoch behaupteten Kritiker weiterhin, dass die IDF kaum Beweise dafür vorgelegt hätten, dass die Hamas das Krankenhaus als Kommandoposten benutze. »In den Wochen seit der Operation haben Nachrichtenorganisationen immer wieder Fragen über die Anwesenheit der Hamas im Krankenhaus aufgeworfen. Auch Gesundheits- und humanitäre Organisationen haben die israelische Operation kritisiert. Ein von der Weltgesundheitsorganisation geführtes humanitäres Team, das Al-Shifa unmittelbar nach der Erstürmung des Krankenhauses durch die israelischen Streitkräfte besuchte, nannte es eine ›Todeszone‹« berichtete etwa die New York Times.
Eindeutige Beweislage
Ein hochrangiger US-Geheimdienstmitarbeiter sagte jedoch am Dienstag, die amerikanische Regierung sei davon überzeugt, die Hamas benutze den Krankenhauskomplex, um Terrortruppen im Kampf gegen Israel zu kommandieren, Waffen zu lagern und »zumindest einige Geiseln« zu halten.
Der Beamte sagte auch, die amerikanischen Spionagebehörden hätten Informationen darüber, dass die Hamas den Komplex geräumt und Beweise vernichtet habe, bevor die IDF-Operation im Krankenhaus begann. Diese nachrichtendienstliche Einschätzung basiere auf Informationen, die sowohl von israelischen als auch von amerikanischen Stellen unabhängig voneinander gesammelt worden seien.
Im November bargen die IDF die Leiche der von der Hamas entführten israelischen Soldatin Noa Marciano in einem Gebäude neben dem Shifa-Krankenhaus. In der Nähe wurde auch die Leiche einer weiteren Geisel, Yehudit Weiss, gefunden. Am 23. Dezember nahmen die Verteidigungsstreitkräfte den Direktor des Krankenhauses, Muhammad Abu Salmiya, fest. »In dem von ihm geleiteten Krankenhaus gab es umfangreiche Terroraktivitäten der Hamas. Die Untersuchungsergebnisse über seine Verwicklung in terroristische Aktivitäten werden darüber entscheiden, ob er einer weiteren Befragung durch die ISA [Israelische Sicherheitsbehörde Shin Bet] unterzogen wird«, teilten die IDF in einer Erklärung mit.
Im November erklärte der Sprecher für Nationale Sicherheit des Weißen Hauses, John Kirby, Hamas-Terroristen verschanzten sich in dem Krankenhaus und nutzten die Einrichtung als Schutzschild gegen Militäraktionen, wodurch Patienten und medizinisches Personal in Gefahr gerieten. »Wir haben unsere eigenen Geheimdienstinformationen, die uns davon überzeugen, dass die Hamas Al-Shifa als Kommando- und Kontrollzentrum und höchstwahrscheinlich auch als Lager benutzt.«