„Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan seine selbstbewusste neo-osmanische Außenpolitik überdenken oder sogar neu kalibrieren könnte. Während das Land auf seine kritischen Kommunalwahlen am 31. März wartet, wird seine Popularität durch unterstützende Massen verstärkt, die ‚die Türkei wieder groß machen‘ (‚Make Turkey great again‘) wollen. Eine überraschende Niederlage an der Wahlurne könnte der Anfang vom Ende der 17-jährigen Regentschaft Erdoğans sein. (…)
Die systematischen Bemühungen der Türkei zur Unterstützung verschiedener islamistischer Gruppen im Nahen Osten sowie in den weniger nahen Ecken des Mittelmeerraums geben Anlass zur Sorge für die westlichen Länder, einschließlich der Vereinigten Staaten (…). Infolge der ideologischen Verwandtschaft von Erdoğan mit Gruppen wie der Hamas und der Muslimbruderschaft befindet sich die Türkei bereits in einem Kalten Krieg mit einer langen Liste von Ländern aus der Region, wie Ägypten, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel. Vor kurzem wurden neue Spannungen auf die Liste gesetzt, als Libyen und Algerien türkische Waffenlieferungen an islamistische Kämpfer verurteilten.
Im Dezember gaben die algerischen Behörden an der algerisch-libyschen Grenze die Entdeckung von Waffen aus der Türkei bekannt, darunter Raketen und 48 Millionen Schuss Munition. Ein algerischer Beamter sagte der Zeitung al-Watan, dass ‚der Zweck einer solchen [türkischen] Aktivität darin besteht, Libyen nicht nur zu destabilisieren, sondern ein solches Arsenal in instabile Regionen, einschließlich Algerien, zu schicken‘.“ (Burak Bekdil: „‚Make Turkey Great Again‘ kollidiert mit den USA“)