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Putins Unzufriedenheit mit Assad wächst

Syriens Präsident Bashar al-Assad und sein russischer Amtskollege Putin
Syriens Präsident Bashar al-Assad und sein russischer Amtskollege Putin (© Imago Images / Xinhua)

Bashar al-Assads scheint an mehreren Fronten mit Moskau uneins zu sein, das zusehends genug von der Kompromisslosigkeit des syrischen Präsidenten zu haben scheint.

Murad Sofuoglu, TRT World

Während des gesamten syrischen Bürgerkriegs investierte Russland stark in das Assad-Regime, um sich im Nahen Osten wieder durchzusetzen, wobei es seine militärische Macht im Dienste von Damaskus einsetzte, um die einst mächtigen Oppositionskräfte zu besiegen. Nun hat das Regime zwar einen großen Teil des Landes zurückerobert, aber Bashar al-Assad scheint nicht bereit zu sein, Russlands Rat zu befolgen, Kompromisse mit seinen Feinden einzugehen und die Zukunft des Landes zu planen, während zugleich die Korruption auf breiter Front immer stärker zunimmt. Experten glauben, dass der Iran der Hauptgrund für Assads Auflehnung gegen die Russen sein könnte.

Esref Yalinkilicli, ein in Moskau ansässiger Analyst, erklärt, dass Syrien unter dem Einfluss der als schiitischer Halbmond bezeichneten iranischen Machtachse stehe, die sich vom Iran über den Irak, Syrien und den Libanon erstreckt. (…) „Russland möchte nicht, dass seine geopolitische Kontrolle in Syrien durch die zunehmende politische Macht des Iran über Assad geschmälert wird. Während der Iran und Russland in Syrien eine gemeinsame Front gegen die Türkei zu haben scheinen, gibt es zwischen ihnen auch gravierende Differenzen“, sagte Yalinkilicli gegenüber TRT World.

Während Assad Moskau gegenüber aufsässig ist, ist er sich auch seiner eigenen Schwierigkeiten bewusst, da verschiedene Oppositionsgruppen seine Autorität innerhalb Syriens immer noch in Frage stellen. Zusätzlich zu den politischen Problemen leiden die Finanzen des Landes weiterhin unter dem Ausbleiben internationaler Hilfe und der fehlenden Planung eines möglichen Wiederaufbaus, für den sich die Russen einsetzen. (…)

Russland will eine internationale Koalition zum Wiederaufbau Syriens. Aber dazu braucht es eine legitime Regierung, die von der internationalen Gemeinschaft anerkannt wird. Das bedeutet, dass Assad eine Verfassung akzeptieren muss, die selbst seinen eigenen ärgsten Feinden Sicherheit garantieren würde. (…) Aber der russische Plan scheint auf Assads Sturheit zu stoßen, was Moskau in einer Zeit tiefer finanzieller Anspannung frustriert. (…) Die russischen Medien haben sich in letzter Zeit nicht gescheut, Berichte zu veröffentlichen, die Assads Verhalten kritisieren, möglicherweise als Warnsignal, dass Moskau ihn fallen lassen könnte, wenn es nötig ist.

The Russia-Syria alliance is no longer what it used to be

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