„Der Iran kämpft zurzeit darum, seine Wirtschaft angesichts der zunehmenden innenpolitischen Schwierigkeiten und der sich verschärfenden US-Sanktionen in Gang zu halten. Unterdessen sind seine Ölexporte im Laufe des Sommers um fast 25 Prozent gefallen. Infolge des Atomabkommens von 2015 zwischen dem Iran und den 5+1 Mächten (den USA, Großbritannien, China, Frankreich und Deutschland) hatte der Iran seine Exporte schrittweise auf 2,5 Millionen Barrel am Tag steigern können. Doch im Mai gab Donald Trump den Rückzug der USA aus dem Abkommen bekannt und erklärte, umfassende Sanktionen – unter anderem im Energie- und Finanzsektor – würden vom 5. November an in Kraft gesetzt. Schon bald beliefen die Ölexporte Teherans sich nur noch auf 2,1 Millionen Barrel am Tag und die Bank of America Merrill Lynch berichtete am Montag, sie hätten inzwischen weiter abgenommen.
In einem Memorandum für ihre Kunden berichteten die Analysten, Die Ölexporte seien in den letzten drei Monaten um 580.000 Barrel pro Tag gesunken. ‚Wir gehen davon aus, dass der volle Effekt der Ölsanktionen gegen den Iran noch aussteht‘, heißt es in dem Memorandum. Es bestätigt die Vorhersagen der Analysten, denen zufolge die iranischen Exporte um ungefähr 1,5 Millionen Barrel am Tag abnehmen würden, wenn die US-Sanktionen in vollem Umfang in Kraft treten. Dies würde die Einnahmen der Regierung zu einem Zeitpunkt, da die Islamische Republik angesichts der Probleme mit Investitionen und der Produktion, dem Arbeitsmarkt und der Entwertung der Währung unter Druck steht, massiv treffen.“ (Scott Lucas: „Iran Daily: Tehran’s Oil Exports Down Almost 25% in Last Three Months”)