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Rakete aus Dschenin auf Israel abgefeuert 

Von Dschenin aus auf Israel abgefeuerte Hamas-Rakete
Von Dschenin aus auf Israel abgefeuerte Hamas-Rakete (Quelle: JNS)

In jüngster Zeit werden immer häufiger von der Westbank aus von palästinensischen Terrorgruppen, aber auch von Einzeltätern, Raketen auf Israel oder israelische Siedler abgeschossen.

Der militärische Flügel der Hamas in Dschenin hat am Montag ein Video veröffentlicht, das angeblich den Abschuss einer Rakete aus der im Norden der Westbank gelegenen Stadt in Richtung des israelischen Moschaw Ram-On zeigt. 

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bestätigten, dass am Montagmorgen eine Rakete aus der Gegend von Dschenin abgefeuert wurde und im Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde explodierte. Nach Angaben der Armee stellte die Rakete keine Gefahr für israelische Gemeinden dar. Wie es in der Erklärung der IDF heißt, wurde das Gebiet von Sicherheitskräften durchkämmt und der Vorfall untersucht.

Das von der Hamas in Visier genommene Moschaw liegt etwa acht Kilometer nordwestlich von Dschenin in der Region Gilboa im Norden Israels. Das Video der Izz ad-Din al-Qassam-Brigaden der Hamas zeigt zwei Raketenwerfer, von denen einer mit einer Notiz versehen ist, sowie das Abfeuern der Rakete, einschließlich einer Zeitlupenwiederholung.

In letzter Zeit versuchten palästinensische Terrorgruppen immer wieder, von der Westbank aus Raketen auf Israel oder israelische Siedler abzufeuern. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich etwa am 25. Mai, als die israelischen Verteidigungsstreitkräfte in Nazlet Zeid in der Nähe von Dschenin einen selbstgebauten Raketenwerfer fanden, dessen Rakete auf die jüdische Siedlung Shaked gerichtet war. Auch damals war ein ähnliches Video wie das nun erschienene im Internet veröffentlicht worden. 

Palästinenser festgenommen

Unterdessen wurde bekannt, dass der israelische Sicherheitsdienst Shin Bet einen palästinensischen Araber verhaftet hat, der mit einer vor etwa einem Monat auf einem offenen Feld im Osten Jerusalems gefundenen Rakete in Verbindung stehen dürfte. 

So wurde der in Ajjul, das nördlich von Ramallah liegt, wohnende Abdel Alhakim Buatna unter dem Verdacht festgenommen, die Rakete während der diesjährigen Flaggenparade zum Jerusalem-Tag auf Israelis abfeuern zu wollen, wie Channel 12 am Sonntag berichtete. Es wird vermutet, dass sich Buatna im Internet über die Herstellung von Raketen informiert und danach sein Geschoss selbst gebaut hat.

Zehntausende von Israelis nehmen jedes Jahr an dem Flaggenmarsch teil, der unter anderem durch das muslimische Viertel der Altstadt von Jerusalem und zum Platz an der Klagemauer führt. Mit dem Marsch wird die Wiedervereinigung der Stadt während des Sechstagekriegs von 1967 gefeiert.

Mehrere Terrorgruppen haben im Vorfeld der Feierlichkeiten Drohungen ausgesprochen. Während ein Beamter der Palästinensischen Autonomiebehörde sagte, »Israel spielt mit dem Feuer«, warnte Salah al-Bardawil, Mitglied des Hamas-Politbüros, dass »der Marsch der zionistischen Fahnen nicht durchkommen und die Antwort unweigerlich kommen« werde.

Die Ermittlungen des Shin Bet ergaben zwar, dass der Verdächtige allein gehandelt hat, doch zeigen die jüngsten Ereignisse, dass palästinensische Terrorgruppen immer häufiger versuchen, von der Westbank aus Raketen auf Israelis abzufeuern. 

Bereits am 9. Mai gab der Chef des Shin Bet, Ronen Bar, bekannt, dass Israel kurz davor eine Terrorzelle in der Nähe von Dschenin zerschlagen hatte, die dabei war, Raketen herzustellen, die vom nördlichen Westjordanland aus auf israelische Ziele abgefeuert werden sollten.

Update:

Nach neuesten Angaben der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) war ein »einsamer Wolf« für die zwei Raketen verantwortlich, die am Montag von Dschenin aus abgefeuert wurden. Eine mit der Hamas verbundene Gruppe namens »Al-Ayyash Battalion« hatte zuvor ein Video veröffentlichte, das die von ihr durchgeführten Raketenabschüsse in Richtung Moschaw Ram-On zeigen soll.

Die IDF erklärten jedoch, dass es keine Verbindung zwischen den Geschossen und einer organisierten terroristischen Gruppe gebe, obwohl der militärische Flügel der Hamas die Verantwortung für die Geschosse übernommen hat. Nach Angaben der IDF ist die Identität des Palästinensers bekannt, der als Einzelkämpfer die selbstgebauten Raketen abgefeuert hat, die keinen Sprengstoff enthielten.

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