„Sie marschierten gegen Israel, weil sie Israel nicht mögen und es niemanden sonst gibt, gegen den sie marschieren könnten. Israel blockiert den Gazastreifen und bombardiert ihn gelegentlich. Man erinnert sich dort noch an die Zeit der Besatzung und daran, dass sich infolge der Gründung des Landes viele Palästinenser bis heute als Flüchtlinge begreifen. Sie marschierten Richtung Israel, weil die Alternative darin bestanden hätte, gegen die Hamas zu marschieren, ein Regime dessen Handlungen und politisches Vorgehen der Bevölkerung des Gazastreifens Leid verursachen. Doch hätten sie das getan, hätte ihre Regierung, ohne lange zu fackeln, Dutzende von ihnen getötet. (…) Die Märsche wurden zumindest teilweise von der Hamas orchestriert. Der Hamas zufolge waren die meisten der von Israel getöteten Demonstranten Angehörige ihrer Organisation. Es handelte sich bei dieser Aktion nicht um friedliche Proteste. Es handelte sich um eine Provokation, die von einer als Terrororganisation bekannten Gruppe organisiert wurde. Israel hatte daher keine andere Wahl, als die Aktion nicht nur als einen Versuch, seine territoriale Integrität zu verletzen, sondern auch als einen Angriffsversuch zu bewerten und entsprechend zu reagieren. (…)
Die Frage, wie Israel mit dem Gazastreifen im Allgemeinen umgehen will, bleibt natürlich bestehen. Allerdings ist die Antwort auf diese Frage kein großes Geheimnis. Israel zog sich vor mehr als einem Jahrzehnt aus dem Gazastreifen zurück. Doch im Gegenzug hat die Hamas versucht, den Gazastreifen als Terrorzentrale gegen Israel auszubauen. Um dies zu unterbinden, muss der Gazastreifen isoliert werden, bis seine Anführer entweder ersetzt worden sind oder begriffen haben, dass ihr Krieg gegen Israel ihrer eigenen Bevölkerung mehr schadet als Israel. Die Menschen im Gazastreifen leiden allerdings mehr als sie sollten, doch liegt dies nicht an Israel, es liegt an der Hamas. (…) Nur, wenn man der Hamas jeglichen Erfolg verweigert, wird man die Palästinenser letztlich dazu überreden können, ihren aussichtslosen Kampf um etwas, das sie nicht bekommen können (die ‚Rückkehr‘, die Kontrolle über Jerusalem, die Auslöschung Israels), aufzugeben und sich politischen Zielen zuzuwenden, die ihnen nützen. Belohnt man die Hamas dafür, dass sie gewalttätige Ausschreitungen organisiert, reduziert man dieser Demonstrationen wegen den Druck auf sie, wird es weitere Demonstrationen geben – und damit weiteres Blutvergießen, und zwar überwiegend zu Lasten der Palästinenser.“ (Shmuel Rosner: „Israel Needs to Protect Its Borders. By Whatever Means Necessary”)