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Taliban verdienen Millionen dank Fußball-WM 

Das Büro der afghanischen Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha
Das Büro der afghanischen Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha (© Imago Images / Kyodo News)

Wie kürzlich bekannt geworden ist, sollen Funktionäre der afghanischen Islamisten in die Errichtung der Infrastruktur für die Weltmeisterschaft in Katar involviert gewesen sein.

Nach einem Artikel der britischen Zeitung The Telegraph von letztem Freitag haben die Taliban Millionen von Dollar durch die Vermietung von schweren Maschinen und der Lieferung von Materialien an Unternehmen verdient, die von den katarischen Behörden mit dem Bau der Fußballstadien für die FIFA-Weltmeisterschaft 2022 beauftragt worden sind.

Dem Bericht zufolge erhielten Vertreter der Taliban, die seit 2013 zu Friedensgesprächen mit dem Westen in der katarischen Hauptstadt Doha eine Niederlassung unterhalten, lukrative Zulagen für ihren Aufenthalt in dem Golfstaat. Diese Mittel wurden angeblich zum Kauf von Maschinen verwendet, die immer wieder vermietet wurden – selbstverständlich an den jeweils Meistbietenden.

»Die Taliban investierten viel in den Aufbau der Fußballweltmeisterschaft, und das Turnier war eine Goldgrube für sie. Sie bekamen Millionenbeträge«, zitierte The Telegraph einen Taliban-Funktionär. »Einige Taliban-Mitglieder besaßen in Doha jeweils sechs bis zehn schwere Maschinen und verdienten bis zu 10.000 Pfund pro Maschine und Monat.« Die hohen Gehälter der Funktionäre wurden dem Bericht zufolge von den katarischen Behörden mit Genehmigung der Vereinigten Staaten und der Vereinten Nationen ausbezahlt.

Da die Mittel direkt auf die Privatkonten der Beamten überwiesen wurden, sei es für die Behörden schwierig gewesen, die Ausgaben im Auge zu behalten, so der Bericht, in dem betont wird, dass Katar nicht im Verdacht stehe, etwas Illegales getan zu haben oder an den Bauprojekten der Taliban beteiligt gewesen zu sein.

Der Fernsehsender eXXpressTV hat mit Mena-Watch-Herausgeber Thomas Eppinger ein Interview zu Katar geführt, in dem es auch um die Beziehungen des WM-Gastgeberlandes zu den Taliban geht: das Video des Interviews finden Sie hier.

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