Der ehemalige Innenminister des Libanons droht, syrische Flüchtlinge in Richtung Europäische Union weiterziehen zu lassen, sollte die EU weiterhin Druck auf den Libanon ausüben.
In einem auf dem YouTube-Kanal Lebanon On veröffentlichten Video warnt der ehemalige libanesische Innenminister Marwan Charbel den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, dass der Libanon, sollte die Europäische Union weiterhin Druck auf das Land ausüben, seine Grenzen öffnen und die syrischen Flüchtlinge nach Europa ziehen lassen werde. In dem Video wandte sich Charbel direkt »an Josep Borrell, oder wie auch immer er heißt, … lieber Josep, wenn du uns unter Druck setzt, werden wir tun, was sie in der Türkei getan haben. Wir werden unsere Küsten öffnen und die [Flüchtlinge] zu euch weiterziehen lassen. Wenn du die Möglichkeit hast, sie aufzuhalten, dann kannst du das gerne tun.«
Beispiel Türkei
Charbel erinnerte daran, dass die Türkei mit einer ähnlichen Vorgehensweise einen Deal und große Geldsummen von der EU herausschlagen habe können. »Wir haben nicht getan, was die Türken getan haben. Die Türken öffneten die Grenzen« und die europäischen Länder hätten sie anflehen müssen, die Menschen aufzuhalten und den Flüchtlingsstrom zu stoppen. »Sie waren gezwungen, der Türkei sieben Milliarden Dollar zu zahlen, damit sie ihre Grenzen schließt. Bislang haben wir das nicht getan, aber drängen Sie uns nicht, denn wir werden es tun.«
