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Lexikon: Die Geiselnahme in Marchegg und die Schönau-Affäre (1973)

Bei ihrer Rede vor dem Europarat kritisiert Israelis Premierminiterin Golda Meir die Schließung Schönaus durch die österreichische Regierung scharf. (© imago images/ZUMA/Keystone)
Bei ihrer Rede vor dem Europarat kritisiert Israelis Premierminiterin Golda Meir die Schließung Schönaus durch die österreichische Regierung scharf. (© imago images/ZUMA/Keystone)

Unser neuer Lexikon-Beitrag widmet sich dem ersten größeren Anschlag palästinensischer Terrorgruppen in Österreich: der Geiselnahme in Marchegg. Am 28. September 1973 nahmen palästinensische Terroristen drei jüdische Auswanderer aus der Sowjetunion und einen österreichischen Polizisten als Geiseln. Nach langen Verhandlungen beschloss die Regierung unter Kanzler Bruno Kreisky, das von der Jewish Agency betriebene Transitlager für jüdische Auswanderer im Schloss Schönau zu schließen.

Die Entscheidung rief international teils heftige Kritik hervor, da der österreichischen Regierung vorgeworfen wurde, auf Forderungen der Terroristen eingegangen zu sein und vor der Gewalt kapituliert zu haben – tatsächlich hatten die Geiselnehmer aber zu keinem Zeitpunkt die Schließung Schönaus verlangt.

Israels Premierministerin Golda Meir reiste eigens nach Wien, um Kreisky zu einer Revision seiner Entscheidung zu bringen; die Schönau-Affäre drohte zu einer ernsten Krise in den österreichisch-israelischen Beziehungen zu werden. Doch mitten in die hitzigen Debatten über Österreichs Haltung platzte am 6. Oktober der ägyptisch-syrische Überraschungsangriff auf Israel, mit dem der Jom-Kippur-Krieg begann.

Lesen Sie weiter im Mena-Watch-Lexikon.

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