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Israels Arrow-Raketenabwehr hat sich bewährt

Abschussstation für Raketen des Arrow-Abehrsystems. (© imago images/ZUMA Wire)
Abschussstation für Raketen des Arrow-Abehrsystems. (© imago images/ZUMA Wire)

Bei der Abwehr einer Rakete, die vom Jemen aus in Richtung Israel gefeuert wurde, hat das Arrow-System seine Funktionstüchtigkeit unter Beweis gestellt.

In den vergangenen Jahren war oft vom Iron Dome die Rede. Das israelische Abwehrsystem schützt Wohnorte mit einer Erfolgsquote von mehr als neunzig Prozent vor Raketen mit kurzer Reichweite von bis zu siebzig Kilometern, wie sie tausendfach vom Gazastreifen und gelegentlich auch vom Libanon aus gegen zivile Ziele in Israel abgefeuert werden. Das System war 2007 gegen skeptische Stimmen in Politik und Militär vom damaligen Verteidigungsminister Amir Peretz, der selbst keine militärische Karriere absolviert hatte, ausgewählt und mit finanzieller Unterstützung der USA entwickelt worden.

Für Raketen mit einer kurzen Reichweite von unter sieben Kilometern wurde Iron Beam entwickelt, der auf Laserbasis funktioniert. Ein Radarsystem berechnet nach einem Raketenabschuss die Laufbahn und den erwarteten Einschlagspunkt. Befindet sich dieser in bewohntem Gebiet, werden manuell eine oder mehrere Abwehrraketen mit einem Radarsuchkopf gestartet.

Für Raketen mit einer Reichweite zwischen siebzig und dreihundert Kilometern entwickelte Israel das Abwehrsystem Davids Sling. Das System beruht auf einer Weiterentwicklung der amerikanischen Stunner-Abwehrrakete, die Funktionsweise ist ähnlich wie beim Iron Dome.

Abwehr ballistischer Raketen

Das Arrow-System gegen ballistische Raketen wurde nun gegen ein vom Jemen aus abgeschossenes Geschoß erfolgreich eingesetzt. Der Iran, in dessen Auftrag die Huthi-Rebellen, die einen Teil des Jemen kontrollieren, das Geschoß abgefeuert haben, besitzt zusätzlich zu zahlreichen Marschflugkörpern ein Arsenal von rund dreitausend ballistischen Raketen.

Der erfolgreiche Einsatz des Arrow-Systems in einer operativen, konkreten Stresssituation sendet ein starkes Zeichen Richtung Iran, dass Israel imstande ist, sich gegen den Iran und seine Stellvertreterkräfte in der Region zu verteidigen. Dies ist besonders wichtig, weil beim Einsatz dieses Raketenabwehrsystems deutlich mehr auf dem Spiel steht: Gelingt es einer Rakete, den Iron Dome zu durchbrechen, wird diese, obwohl auch potenziell tödlich, in den meisten Fällen nur relativ geringen Schaden anrichten. Der Einschlag ballistischer Raketen mit ihren präziseren Lenkungssystemen würde ungleich schwerwiegendere Folgen und größere Schäden nach sich ziehen.

Die Bewährung des Arrow-Systems in der Abwehr einer Rakete aus dem Jemen wird sicherlich auch in Deutschland mit großem Interesse verfolgt worden sein, das im Frühsommer beschlossen hat, vier Milliarden Euro in die Anschaffung des Arrow-Systems zu investieren.

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