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Islamischer Staat intensiviert Anschläge in Syrien

Aus Russland stammende Kämpfer des Islamischen Staates in Syrien
Aus Russland stammende Kämpfer des Islamischen Staates in Syrien (© Imago Images / SNA)

Der Islamische Staat hat seine Angriffe in Nord- und Ostsyrien seit Anfang 2023 intensiviert. Beobachter sehen darin einen Racheplan für die Tötung seiner Anführer im vergangenen Jahr.

Am vergangenen Samstag meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR), Zellen des Islamischen Staates hätten zwischen dem 1. und 14. Januar 2023 vierzehn Operationen in den Einflussgebieten der kurdischen Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Norden und Nordosten des Landes durchgeführt, was durchschnittlich einen Angriff pro Tag bedeutet. Die in London ansässige Organisation schrieb in ihrerPresseerklärung, die Zellen der Terrororganisation setzten diese Operationen mit steigender Tendenz fort. Bei den heurigen Angriffen mit Schuss- und Sprengwaffen kamen zwölf Menschen ums Leben.

Darüber hinaus haben die Demokratischen Kräfte Syriens in ihren jüngsten Berichten vor »einer zunehmenden Bedrohung in der Region im Norden und Osten in den kommenden Wochen« gewarnt. Sie erklärten, »ihre Sicherheitspräsenz in ganz Nord- und Ostsyrien erhöhen« zu wollen und betonten, sich darauf vorzubereiten, »auf diese neue Bedrohungslage zu reagieren und alles Notwendige zu tun, um die Sicherheit der Menschen in Syrien zu gewährleisten«.

Verlustreiches Jahr

Die jüngsten Operationen des Islamischen Staates folgten auf ein schwieriges Jahr für die Organisation, da sie bei Anschlägen und Spezialoperationen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten eine Reihe ihrer führenden Köpfe verloren hatte. Im Februar letzten Jahres gab US-Präsident Joe Biden den Tod des zweiten IS-Anführers, Abu Ibrahim al-Qurashi, bekannt, der bei einer amerikanischen Operation in Syrien getötet worden war, deren Vorbereitung Monate gedauert hatte.

Im Juli erlitt der Islamische Staat einen zweiten schweren Schlag, als die USA bekannt gaben, dass auch der Anführer der Gruppe in Syrien, Maher al-Aqal, bei einem US-Angriff getötet worden sei, und in einer Ende November veröffentlichten Audioansprache musste der IS-Sprecher den Tod des Anführers der Organisation verkünden. Abu al-Hasan al-Qurashi war einer Militäroperation zum Opfer gefallen, die lokalen Kämpfern zugeschrieben wird.

Kein komplettes Comeback

Der Experte für terroristische Organisationen, Mustafa Zahran, kommentierte die jüngsten Aktivitäten der Terrororganisation in Syrien dahingehend, dass »das jüngste Erwachen des IS in Syrien ein Versuch« sei, »seine Existenz zu beweisen, sich neu zu positionieren und nach den amerikanischen Angriffen auf die Anführer der Organisation in der Region Rache zu üben«.

Zahran schloss jedoch aus, dass dem Islamischen Staat ein komplettes Comeback in der Weise gelingen könnte, wie er 2014 und 2015 in Syrien und im Irak vorgedrungen war: »Es gibt internationale Interessen in der Region und gut ausgebildete lokale Sicherheitskräfte, die in der Lage sind, den Terrorismus wirksam zu bekämpfen. Auch hat sich die politische Lage im Irak und in Syrien zwischenzeitlich deutlich stabilisiert.«

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