Erweiterte Suche

Iran, Venezuela und Syrien errichten gemeinsame Ölraffinerie

Die im Syrienkrieg zerstörte und nun vom Iran reparierte Ölraffinerie bei Homs
Die im Syrienkrieg zerstörte und nun vom Iran reparierte Ölraffinerie bei Homs (© Imago Images / Xinhua)

Im Rahmen einer mit dem Assad-Regime und der Regierung Venezuelas unterzeichneten Absichtserklärung hat der Iran Pläne für den Bau einer neuen Ölraffinerie im syrischen Gouvernement Homs bekannt gegeben.

»Zwischen dem Iran, Venezuela und Syrien wurde eine Drei-Parteien- Vereinbarung über den Bau einer neuen Raffinerie mit einer Kapazität von 140.000 Barrel pro Tag in Syrien unterzeichnet«, sagte der Geschäftsführer der National Iranian Oil Refining and Distribution Company (NIORDC), Jalil Salari, diese Woche der staatlichen Nachrichtenagentur Fars.

Die durchgeführten Studien hätten ergeben, dass Syrien und seine Nachbarländer großen Bedarf an Erdölprodukten haben, weswegen die Notwendigkeit einer weiteren syrischen Raffinerie neben den beiden bereits bestehenden in Homs und Bania festgestellt wurde, fügte Salari hinzu und betonte, die drei Nationen würden bald in die Finanzierungs- und Bauphase eintreten.

Der NIORDC-Geschäftsführer teilte auch mit, die bestehende Raffinerie in Homs sei während des Besuchs von Präsident Ebrahim Raisi im Mai von iranischen Ingenieuren instandgesetzt worden. Danach habe ein Team der National Iranian Oil Company (NIOC) die zitierten Studien für die neue Raffinerie durchgeführt.

Laut Salari werde der Iran nach Durchführung dieser Arbeiten in der Lage sein, 100.000 Barrel Öl pro Tag nach Syrien zu exportieren. Er fügte hinzu, diese Art von Projekten trage dazu bei, den Export von technischen und ingenieurswissenschaftlichen Dienstleistungen zu steigern und Einkommen für iranische Technologieunternehmen zu generieren. »Wir haben einen Direktor ernannt, der die grundlegenden Reparaturarbeiten an der Raffinerie in Homs überwacht, und nach Abschluss der Studien werden wir bald in die Phase der Vertragsunterzeichnung und des Betriebs eintreten.«

Wirtschaftliche Interessen

Die Raffinerie in Homs wurde gebaut, um Rohöl aus den syrischen Feldern Al-Thayyim, Al-Ashara und Al-Ward zu verarbeiten. Die Ölfelder Al-Thayyim und Al-Ward waren 2014 von der Gruppe Islamischer Staat erobert worden, bevor sie von syrischen und iranischen Streitkräften zurückerobert werden konnten. Der Iran ist seit Beginn des Konflikts militärisch in Syrien engagiert und hat Tausende von Kämpfern zur Unterstützung des Regimes vor Ort entsandt.

Wie Russland unterhält auch der Iran bedeutende militärische und wirtschaftliche Interessen im kriegszerstörten Syrien. Das Raffinerieprojekt muss als Zeichen für eine geplante umfassende Beteiligung Teherans am Wiederaufbau in den vom syrischen Regime gehaltenen Gebieten gelten. Es wurde trotz der westlichen Sanktionen abgeschlossen, die der Ölindustrie Syriens, des Irans und Venezuelas schwere Hemmnisse auferlegt hat. 

Bereits im Juni nahm Caracas die Arbeit in seiner Ölraffinerie El Palito wieder auf, die ebenfalls im Rahmen eines im Mai 2022 mit dem NIORDC unterzeichneten 100-Millionen-Euro-Vertrags umfassend erneuert und erweitert wird. Iranische Techniker arbeiten auch an der Wiederherstellung des größten venezolanischen Ölraffineriekomplexes, dem Paraguana Refining Center. Der Plan sieht vor, chinesische und iranische Teile und Ausrüstungen in einer Raffinerie zu kombinieren, die zunächst mit amerikanischer Technologie gebaut wurde.

Die beiden Länder haben im Lauf der Jahre enge Verbindungen geknüpft. Nicolas Maduro, der sozialistische Präsident Venezuelas, ist einer der engsten Verbündeten des iranischen islamistischen Regimes.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!