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Iranischer Außenminister droht Israel mit Eingreifen der Hisbollah

Droht mit Hisbollah: Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian mit dem Hamas-Führer Ismail Haniyeh in Doha
Droht mit Hisbollah: Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian mit dem Hamas-Führer Ismail Haniyeh in Doha (Imago Images / ZUMA Wire)

Auch wenn der Libanon sich aktuell in einer wirtschaftlichen Krise befinde, werde dies die iranische Stellvertretertruppe Hisbollah nicht daran hindern, in den aktuellen Konflikt zwischen Israel und der Hamas einzugreifen.

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sprach am 16. Oktober in einer Sendung des iranischen Ofogh TV über die mögliche Ausweitung des Kriegs in Israel auf andere Fronten und erklärte dabei, die ökonomische Krise des Libanons würde die iranische Stellvertretertruppe Hisbollah nicht daran hindern, sich dem Krieg anzuschließen.

Zwar werde versucht, in den libanesischen Medien und im Internet ein Bild zu zeichnen, »als ob der Libanon mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hätte und deshalb einen Krieg nicht aushalten könnte«, doch trotz dieser, wie Amir-Abollahian sagte, gezielten und wohl durchdachten Ablenkungsmanöver würden »die Führer des Widerstands natürlich nicht zulassen, dass das zionistische Regime im Gazastreifen macht, was es will, damit es, wenn es mit der von ihm geschaffenen Situation im Gazastreifen zufrieden ist, zum Kampf gegen die anderen Widerstandsfronten in der Region übergehen kann. Daher ist jede präventive Operation in den kommenden Stunden möglich.«

Da das »zionistische Regime« in der Vergangenheit immer wieder die Gelegenheit ergriffen habe, »unsere Nuklear- und Elitewissenschaftler mitten auf der Straße in Teheran zu ermorden, können wir nicht gleichgültig gegenüber der Existenz dieses Krebsgeschwürs bleiben«, fuhr der iranische Außenminister mit seinen Drohungen fort. Wenn der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu direkte Drohungen ausspreche und erkläre, Aktionen im Iran durchführen zu wollen, könne die Islamische Republik nicht gleichgültig bleiben, sondern habe der Sorge um die öffentliche Sicherheit Rechnung zu tragen.

»Die unglaubliche Leistung von General Soleimani, den Märtyrern und den Verteidigern«, sagte Amir-Abdollahian unter Bezug auf den 2020 bei einem US-Raketenangriff getöteten Kommandeur der Auslandseinheit der Revolutionsgarden, »die gegen den IS gekämpft haben«, hätte zwar in erster Linie mit der nationalen Sicherheit, zugleich aber auch mit dem iranischen Auftrag und seiner Verantwortung für die Sicherheit in der Region zu tun. »Wir mussten den IS entweder in den Tunneln der Teheraner U-Bahn oder tausend bis zweitausend Kilometer entfernt bekämpfen. Im Hinblick auf die Sicherheit dürfen wir nicht zulassen, dass die Stiefel der Zionisten in unsere Gebiete eindringen und unsere Sicherheit gefährden. Das ist nur natürlich.«

USA zur Zurückhaltung aufgefordert

Während der amtierende Außenminister der Islamischen Republik sich in seinen Ausführungen auf Israel beschränkte, hatte der ehemalige stellvertretende Außenminister und später als hochrangiger Berater des Obersten Führers Ali Khamenei tätige Mohammad-Javad Laridschani ein paar Tage zuvor die USA vor einem Eingreifen auf der Seite des jüdischen Staates gewarnt.

In einer am 12. Oktober ausgestrahlten Sendung des Senders Channel 1 sagte Laridschani, es wäre ein »strategischer Fehler« von Amerika, sich militärisch in den Krieg zwischen Israel und der Hamas einzumischen. Damit würden die USA »zu einem legitimen Ziel für die Widerstandskämpfer in der gesamten Region. Der Krieg wird nicht auf den Gazastreifen beschränkt sein. Die USA werden sich selbst zum Hauptziel machen. Das ist absolut im Sinne des Widerstands«, dessen Kräfte anderswo bessere Möglichkeiten hätten als in Gaza.

Mit anderen Worten, so Laridschani weiter, hätten diese Kräfte erkannt, »welche Art von Operationen sie durchführen können. Deshalb sage ich voraus, dass die amerikanische Präsenz in Syrien und im Irak in naher Zukunft sehr teuer für sie sein wird.«

Die von den USA ins Mittelmeer verlegten Kriegsschiffe ansprechend sagte der Khamenei-Berater, »wenn die USA das zionistische Regime ernsthaft unterstützen wollen«, sei es seiner Meinung nach nicht ausreichend, Raketen zu schicken, sondern auch Truppen. »Wenn die amerikanische Beteiligung an diesem Kampf über das hinausgeht, was sie behaupten, müssen sie wissen, dass sie selbst zu einem legitimen Ziel für die Widerstandskräfte und ihre Operationen werden.«

Amerika sollte davor gewarnt werden, schloss Laridschani seine Ausführungen, dass »niemand mit Süßigkeiten auf sie wartet. Wenn sie anfangen, an der Seite der Zionisten zu kämpfen, müssen sie wissen, dass sie den Preis dafür zahlen werden.« In diesem Fall würden die USA keine Sonderbehandlung erfahren und weder ihre Kriegsschiffe noch ihre Streitkräfte immun sein. Diese Drohung sei »auch nicht auf den Gazastreifen und die besetzten Gebiete beschränkt. Wenn die Amerikaner Teil dieses Kampfes werden, werden sie zur Zielscheibe des Widerstands, wo auch immer sie sich befinden mögen.«

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