Seit dem frühen Morgen feuerte die Hamas Tausende Raketen auf Israel, an mehreren Punkten drangen Terroristen in israelische Ortschaften ein.
Laut Angaben der israelischen Armee begann die Hamas gegen 6.30 Uhr lokaler Zeit mit massivem Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen. An den Attacken, an denen auch die ebenfalls vom Iran unterstützte Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad beteiligt ist, sind binnen vier Stunden rund 2.200 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Bis 11 Uhr waren auf israelischer Seite mindestens sechs Tote und rund hundert Verletzte zu beklagen, auch aus der Küstenmetropole Tel Aviv wurden Raketeneinschläge gemeldet.
Gruppen palästinensischer Terroristen sind über Land, aus der Luft und über das Meer in mehrere Orte in Israel eingedrungen und haben dort Israelis attackiert. Videos zeigen Pickup-Trucks, auf denen Terroristen durch israelische Straßen fahren. An mindestens sieben Orten in Israel fanden Kämpfe zwischen Terroristen und israelischen Soldaten statt. Unbestätigten Berichten und Erklärungen der Hamas zufolge ist es Terroristen gelungen, Israelis zu verschleppen. Die israelische Armee rief die Bevölkerung auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Der Militärchef der Hamas, Mohammed Deif, gab in einem Statement bekannt, die Operation »Al-Aksa-Sturm« sei die Reaktion auf die angebliche »Entweihung« der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem durch Israel. Er rief die arabische Bevölkerung in Israel auf, »die Erde unter den Füßen der Besatzer in Brand zu setzen«, und forderte »Widerstandsgruppen« im Libanon, im Irak und in Syrien auf, einen »Marsch nach Palästina« zu beginnen.
Die Hamas hatte nach entsprechenden Ankündigungen von Anfang September ihre gewalttätigen Angriffe am Grenzzaun rund um den Gazastreifen wieder aufgenommen, ein hochrangiger Hamas-Funktionär hatte erklärt, die Gruppe wolle den »totalen Krieg« gegen Israel. In europäischen Medien wurden diese Drohungen komplett ignoriert.
Die israelische Armee hat auf die unprovozierte Aggression der Terrorgruppen mit Angriffen auf Hamas-Ziele im Gazastreifen reagiert und mit der Mobilisierung von Reservesoldaten begonnen, eine größere Militäroperation scheint unvermeidbar zu sein.
In Israel wird darüber diskutiert, warum der massive Angriff der Hamas völlig ohne Vorwarnung geschehen konnte, schon werden Parallelen zum Versagen der Geheimdienste vor dem Jom-Kippur-Krieg 1973 gezogen, der gestern vor 50 Jahren mit Überraschungsangriffen Ägyptens und Syriens begonnen hatte.
