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Wie die Hamas Opferzahlen in Gaza frisiert

Antisemitisches Stereotyp vom »Kindermörder«: Zynisches Spiel mit Opferzahlen gehört zur Hamas-Propaganda
Antisemitisches Stereotyp vom »Kindermörder«: Zynisches Spiel mit Opferzahlen gehört zur Hamas-Propaganda (Imago Images IMAGO / SOPA Images)

Ein Bericht des Jerusalem Center for Public Affairs weist auf die falschen Zahlen des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen hin, die Teil der Täuschungsstrategie der Hamas sind.

Der israelische Thinktank Jerusalem Center for Public Affairs (JCPA), der sich auf die nationale Sicherheit Israels und Antisemitismus konzentriert, hat in seinem Bericht Hamas’ Numbers Warfare nachgewiesen, dass die von der Hamas während ihres laufenden Kriegs mit Israel angegebenen hohen Opferzahlen reine Propaganda sind und Journalisten, Politiker und Medienkonsumenten ihnen nicht trauen sollten.

Nach Kobi Michael, dem Autor der Studie, sollte grundlegend klar sein, dass eine Terrororganisation die Regierung im Gazastreifen stellt und somit alle ihre Abteilungen kontrolliert, darunter auch das palästinensische Gesundheitsministerium (PMH), das regelmäßig die Zahlen der Toten und Verwundeten aktualisiert. Deshalb ist allen Angaben aus Gaza generell zu misstrauen, doch, heißt es in dem Bericht, weisen die meisten Medien nicht darauf hin, die Zahlen einer am Krieg beteiligten Partei wiederzugeben, die ein strategisches Interesse daran hat, die Opferzahlen in die Höhe zu treiben, um Sympathien zu wecken und den internationalen Druck auf Israel im Hinblick auf einen Waffenstillstand zu erhöhen.

Opferzahlen problematisch

Der Bericht hält fest, dass das Gesundheitsministerium von 30.000 verwundeten und behandelten Palästinensern gesprochen hat, aber kaum jemand die Frage gestellt hat, wie dies möglich sei, »wenn die Gesamtzahl der Krankenhausbetten in allen medizinischen Einrichtungen des Gazastreifens einschließlich der UNRWA-Kliniken dreitausend nicht optimal übersteigt«. Wo also sind diese Opfer?, fragt sich Michael.

Auch die Zahl der gemeldeten Toten sei aus mehreren Gründen sehr problematisch, da das PMH alle Fälle immer automatisch den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) zuschreibt und nie die Zahl jener erwähne, die durch fehlgeleitete und in Gaza selbst niedergegangene Raketenabschüsse der Hamas, des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) und anderer Terrorgruppen ums Leben kamen. Dabei zeigten israelische Analysen, »dass fehlgeleitete Raketen etwa zehn Prozent der insgesamt abgefeuerten Raketen betragen«. Nachdem seit dem 7. Oktober fast 10.000 Raketen auf Israel abgefeuert wurden, müsste es bis heute rund tausend Fehlschläge gegeben haben, wobei davon ausgegangen werden muss, dass die Gesamtzahl der dabei verursachten Todesopfer in die Hunderte geht.

Zusätzlich vermittelt das Ministerium der Hamas den Eindruck, alle Todesfälle beträfen Zivilisten, ohne die Opfer unter den bewaffneten Terroristen zu erwähnen, die in den Kämpfen mit den IDF gefallen sind. In einem Interview mit Sky News berichtete der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, vergangene Woche, dass dreitausend Hamas-Mitglieder von israelischen Streitkräften getötet worden seien. Seitdem wurden nach Angaben der IDF Hunderte weitere getötet.

Ein weiterer Grund, den Zahlen der Hamas zu misstrauen, sind die unlogischen Sprünge bei den von ihr veröffentlichten Zahlen. In dem JCPA-Bericht wird eine Aktualisierung des palästinensischen Gesundheitsministeriums vom 5. November zitiert, in der es heißt, bisher seien 10.042 Menschen ums Leben gekommen, während die Zahl am nächsten Tag sprunghaft auf 13.492 anstieg. »Sind dreitausend Menschen an einem Tag gestorben? Und wenn die Zahl der Todesopfer stimmt, wo wurden die Toten begraben?«, fragt der Bericht.

Strategisches Ziel

Kobi Michaels Fazit lautet, die Zahl der palästinensischen Opfer betrage »etwa die Hälfte der von der Hamas angegebenen Zahl«, wobei »mindestens die Hälfte der Toten und Verwundeten wahrscheinlich Hamas-Mitglieder sind, seien es bewaffnete Terroristen, deren Identität von der Hamas als Zivilisten getarnt wird, oder Mitglieder des Hamas-Establishments«.

Die enorme Aufblähung der Opferzahlen durch die Hamas ist Teil ihrer »Täuschungsstrategie«, so der Bericht, und steht im Einklang mit ihrem »strategischen Ziel, die internationale Öffentlichkeit zu täuschen, indem sie eine humanitäre Krise im Gazastreifen herbeiredet und dazu ausnutzt, von der wirklichen humanitären Krise, der verbrecherischen Entführung und Gefangennahme von 241 israelischen und internationalen Geiseln ablenkt«. Dies alles diene »dem zynischen Ziel, internationalen Druck auf Israel auszuüben, damit es seine Militäroperationen einstellt und die Hamas ihr Überleben sichern kann«.

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