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Hamas bemüht sich um Wiederherstellung der Beziehungen zu Syrien

„Die Hamas bemüht sich weiterhin darum, die Beziehungen zur Achse Syrien-Iran-Hisbollah wiederherzustellen, die sich während des syrischen Bürgerkriegs verschlechtert hatten. Die Hamas hatte sich dazu entschieden, im syrischen internen Konflikt eine unparteiische Haltung einzunehmen, und ihre Anführer verließen Damaskus im Jahr 2012, nachdem sie seit 2001 in Syrien präsent waren. Nach der Wahl einer neuen Führungsspitze im Mai 2017 gelang es der Hamas, die Beziehungen zur libanesischen Hisbollah wiederherzustellen. Führende Hamas-Mitglieder, darunter Saleh al-Arouri, ließen sich in Beiruts südlichen Vororten, der Hochburg der Hisbollah, nieder. Der Hamas gelang es auch, die Beziehungen zum Iran wiederherzustellen als ihre Anführer Teheran in den Jahren 2017 und 2018 besuchten. Anschließend nahm der Iran die finanzielle Unterstützung für die Bewegung wieder auf, die er im Jahr 2012 zurückgefahren hatte.

Dennoch stößt die Hamas auf zahlreiche Hindernisse bei der Wiederaufnahme der Beziehungen zur syrischen Regierung. Das syrische Regime ist immer noch wütend wegen der öffentlichen Unterstützung von syrischen Demonstranten. Ein Beispiel dafür ist der Vorfall aus dem Jahr 2012, bei dem Khaled Meshaal, der Chef des Politbüros der Hamas, während einer Kundgebung im Gaza-Streifen eine Fahne der syrischen Revolution schwenkte. Syrien beschuldigt die Hamas außerdem, die syrischen Rebellen mit Waffen versorgt zu haben. Die Hamas hat diese Anschuldigungen jedoch wiederholt zurückgewiesen.

Die neue Hamas-Führung hat wiederholt versucht, den Weg für die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Damaskus zu ebnen. Zuletzt sagte Hamas-Führer Ismail Haniyeh Ende März, dass er die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump ablehne, die israelische Souveränität über die umstrittenen Golanhöhen anzuerkennen, die Israel 1967 erobert hatte. ‚Der Golan wird ein fester Bestandteil des syrischen Territoriums bleiben.‘ sagte Haniyeh am 25. März. ‚Wir stehen an der Seite Syriens angesichts der Arroganz der USA, die sich nicht an internationale Normen, Bündnisse und Gesetze halten.‘

Ein iranischer Beamter, der seinen Namen nicht nennen wollte, teilte Al-Monitor mit, dass der Iran seit Anfang 2017 zwischen dem syrischen Regime und der Hamas vermittelt, und wies darauf hin, dass zu diesem Zweck mehrere Treffen mit iranischen und Hamas-Führungskräften stattfanden. Die Quelle erklärte jedoch auch, dass die syrische Regierung den Abzug der Hamas-Führer aus Damaskus im Jahr 2012, ihre Niederlassung in Katar und der Türkei sowie die revolutionsfreundlichen Äußerungen einiger Hamas-Führer weiterhin als einen Stich in den Rücken wahrnimmt. Er sagte, dass die Vermittlung des Iran und der Hisbollah dafür gesorgt hätten, dass sich die Haltung von Damaskus gegenüber der Hamas lockere. Die Quelle betonte, dass es für ein Treffen zwischen den beiden Seiten noch zu früh wäre, und geht davon aus, dass die Golan-Entscheidung von Trump, die Fortsetzung der israelischen Luftangriffe auf syrischem Territorium und die neue Führung der Hamas dazu beitragen werden, die Beziehungen wiederherzustellen.“ (Ahmad Abu Amer: „Hamas leadership seeks to restore ties with Syria“)

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