Was die Produzenten als Fortsetzung der israelischen Erfolgsserie Fauda noch vor wenigen Monaten als unrealistisch ablehnten, wurde am 7. Oktober letzten Jahres bittere Realität.
Die Autoren der erfolgreichen israelischen Fernsehserie Fauda schlugen im vergangenen Jahr eine Geschichte vor, in der eine Gruppe von Hamas-Terroristen die Grenze des Gazastreifens zu Israel durchbricht und einen israelischen Kibbuz in ihre Gewalt bringt, doch die Produzenten verwarfen die Idee als unglaubwürdig.
»Ich weiß noch, wie ich sagte: ›Leute, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Dutzende von Terroristen die Grenze erreichen und die IDF keinen Hinweis darauf haben? Dass sie nicht abgeschossen werden? Sie würden mit Sicherheit getötet, bevor sie auch nur in die Nähe kommen«, erinnerte sich der Schöpfer der Serie, Avi Issacharoff an die Situation.
In einem Interview mit Nicole Lampert von der britischen Zeitung Jewish News sagte Issacharoff, dass das Fauda-Team für die nächste Staffel nach all den Ereignissen seit dem Morgen des 7. Oktober wieder ans Reißbrett zurückkehren musste: »Was wir geschrieben hatten, war völlig irrelevant geworden«, sagte er. »So erfinden wir die Serie neu, so wie Israel in gewisser Weise neu erfunden werden muss; wir brauchen eine neue IDF, eine neue Regierung, einen neuen Premierminister, weil Israel wieder aufgebaut werden muss.«
Issacharoff erklärte, er sei immer noch schockiert darüber, wie sehr er und das ganze Land sich über die von der Hamas ausgehende Gefahr geirrt hätten: »Es ist schwierig zu erklären, es sei denn, man betrachtet die Politik gegenüber der Hamas unter einem einzigen Begriff: ›Eindämmung‹.« Betrachte man die Hamas von einem westlichen, logischen Standpunkt aus, sei es verrückt, was die Terrorgruppe getan hat: »Ich denke, ganz Israel befindet sich in einer Art posttraumatischem nationalen Phänomen. Ich glaube nicht, dass es heute irgendjemanden in Israel gibt, der nicht jemanden kennt, der am oder seit dem 7. Oktober getötet oder entführt wurde.«
In Issacharoffs Fall gehören dazu Matan Meir, ein Mitglied der Fauda-Crew, der im November im Kampf gefallen ist, und Idan Amedi, ein Schauspieler der Serie, der verwundet wurde.
Schockiert über westliche Ignoranz
Über die westlichen Unterstützer der Hamas sagte der Fauda-Schöpfer, er könne »nicht fassen, wie ignorant diese Leute sind«. Der Filmemacher erzählte Lampert, nicht nur über den Angriff der Hamas schockiert zu sein, sondern auch damit zu kämpfen, die Reaktion der Welt zu verstehen.
»Sie sagen, wir hätten es verdient, sie versuchen, das Abschlachten unschuldiger Menschen zu kontextualisieren. Sie sind so dumm; sie benutzen Worte wie Kolonialismus, aber Israel war seit 2005 nicht mehr in Gaza … Ich kann nicht fassen, wie ignorant diese Leute sind. Wenn diese Leute von der ›Befreiung Palästinas‹ sprechen, verstehen sie dabei, dass die Hamas eine Diktatur ist, die den Gazastreifen mit Gewalt erobert hat? Dass sie 160 Fatah-Mitglieder getötet hat? Dass sie die Menschen zwingt, der Scharia zu folgen?«
Angesichts dessen, was sich seit dem 7. Oktober weltweit abspiele, meinte er abschließend, »wird uns klar, dass es diesen Leuten, diesen sich als ›die Guten‹ fühlenden Leuten, egal ist, was passiert, selbst, wenn die Hamas Tausende von Israelis abschlachtet. Letzten Endes kann man das nur als Antisemitismus bezeichnen. Es ist purer Antisemitismus. Also, entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise, aber fu*k them.«