Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden der Fatah-Fraktion des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und die Hamas wetteifern darum, wer Israel stärker bekämpft.
Roy Fridlender
Zurzeit erregt ein Video in Israel Aufmerksamkeit, das Fatah-Terroristen im Gazastreifen in den sozialen Medien veröffentlicht haben, in dem sie damit prahlen, an den Hamas-Terrorangriffen auf israelische Gemeinden nahe der Grenze zum Gazastreifen am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein.
Das fragliche Video war bereits am 7. Oktober, dem Tag des Angriffs, auf dem Telegram-Kanal der Fatah-Bewegung (Zweigstelle Bethlehem) veröffentlicht worden und zeigt Mitglieder der zur Fatah gehörenden Al-Aqsa-Märtyrerbrigade, die erklären, den als »vorübergehende Siedlung« bezeichneten Kibbuz Nahal Oz übernommen, Soldaten getötet und militärische Ausrüstung beschlagnahmt zu haben.
Das kürzlich von Palestinian Media Watch mit Untertiteln zugänglich gemachte und etwas mehr als eine Minute lange Video zeigt das Logo der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, wobei die Gesichter und Stimmen der Terroristen verzerrt sind, um ihre Identität zu verschleiern. Der Film beginnt mit Bildern von Terroristen, welche die gelben Armbinden der Fatah tragen und mit Kalaschnikows auf einen Kibbuz schießen. Danach erfolgt ein Schnitt zur Aufnahme eines Terroristen, der mit geplünderter Militärausrüstung prahlt, und zeigt anschließend brutale Bilder von einem Fatah-Terroristen, der auf dem Kopf eines ermordeten Israelis herumtrampelt.
Schließlich folgt eine Sequenz, in der ein anderer Terrorist »Allahu Akbar« ruft und zum Lob Allahs aufruft. »Aus dem Herzen dieser provisorischen Siedlungen, so Allah will«, verkündet er, dass »wir eine herausragende und klare Rolle« bei dem Terrormassaker hatten.
Erbitterter Konkurrenzkampf
Fatah und Hamas sind Rivalen, und die Präsenz der Fatah in Gaza ist relativ gering, seitdem die Hamas 2007 in bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen die Kontrolle über den Küstenstreifen übernommen hat.
Der Gründer und Direktor von Palestinian Media Watch, Itamar Marcus, erläuterte, die beiden Organisationen konkurrierten auch darum, wer von beiden in größerem Ausmaß gegen Israel kämpft. Jede der beiden Gruppierungen erkläre, sie selbst sei die Seite, die kämpfe, während die andere bloß über den Kampf spreche, so Marcus. Deshalb hätten sich die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, sobald die Angriffe am 7. Oktober begannen, verspätet den Kämpfen anschließen und ihre »Erfolge« bekannt gegeben, sagte Marcus, der betonte, dass »es eine Verbindung zwischen der Fatah-Bewegung in Bethlehem und den Brigaden gibt, was durch die Beziehung zwischen den Führern des Bethlehem-Zweigs und den Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden in Gaza bewiesen wird«.
Auch die Tatsache, dass das Video auf dem Telegram-Kanal der Fatah-Zweigstelle Bethlehem gepostet wurde, zeige die Verbindungen zwischen der militärisch auftretenden Brigade und der politisch auftretenden Seite der Fatah. Itamar Marcus ist der Meinung, dass über das Video in den westlichen Medien nicht viel berichtet worden sei, weil die Journalisten nicht wissen, wie die Palästinenser soziale Medien nutzen.
Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden entstanden während der Zweiten Intifada und erlangten traurige Berühmtheit durch ihre Beteiligung an Terroranschlägen, darunter Selbstmordattentate und Schusswaffenangriffen. Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden wurden von Israel, den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Kanada, Japan und Neuseeland als terroristische Organisation eingestuft.
(Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)