Erweiterte Suche

Erdogan wettert über NATO-Partner, die ihm keine Drohnentechnologie verkaufen

Eine türkische Bayraktar TB2 Drohne auf der Siegesparade in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku
Eine türkische Bayraktar TB2 Drohne auf der Siegesparade in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku (© Imago Images / ITAR-TASS)

Während einer Militärzeremonie prahlte Erdogan mit den türkischen Drohnen und erklärte, der westliche Lieferstopp hätte dazu geführt, dass die Türkei die Technologie nun selber produziere.

Duvar English

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kritisiert am 23 Januar andere NATO-Mitglieder für ihre Weigerung, die Türkei mit Kameras, die man in unbemannten Flugzeugen verwendet, zu beliefern (UAVs). Erdogan erklärte, dies zwang das Land, seine eigenen UAV-Kameras zu produzieren.

Erdogan sagte dies während der Stapellaufzeremonie einer Fregatte in Istanbul, im zuge derer er mit den in der Türkei hergestellten UAVs prahlte und sagte, die Türkei gehöre zu den weltweit besten Produzenten in diesem Bereich.

„Trotz aller Verleumdungskampagnen gegen uns, werden unsere Luftfahrzeuge in der ganzen Welt bewundert. Türkische bewaffnete Drohnen verändern die Kriegsführung und haben den Verlauf des Krieges in Libyen verändert”, sagte er. Erdoğan erklärte, dass es den „schlechten Nachbarn“ zu verdanken war, dass die Türkei begann, Teile der UAVs selbst zu produzieren.

„Zum Beispiel, die Frage der Kamera: Angeblich sind wir zusammen in der NATO. Wir wollen Kameras, aber sie geben uns keine. Uns wird gesagt: ‚Warum kämpft ihr in Armenien?‘ Armenien greift meine Verbündeten an, also wir müssen alle Unterstützung leisten, die wir leisten können. Sind wir nicht gemeinsam in der NATO?“

Im Januar stoppte Andair, ein britisches Unternehmen, das Präzisionsflugzeugkomponenten entwickelt und fertigt, die Lieferung von Produkten an BAYKAR, ein führendes türkisches Rüstungsunternehmen, das die Bayraktar TB2 UAV herstellt.

In einer am 11. Januar veröffentlichten Erklärung teilte Andair mit, dass es von der armenischen Botschaft in Großbritannien aufgefordert wurde, die Lieferung von Bauteilen an BAYKAR einzustellen, da das türkische Unternehmen diese für die Ausstattung von Militärdrohnen verwendet.

BAYKARs Chief Technology Officer ist Erdoğans Schwiegersohn Selçuk Bayraktar, der auf der Website des Unternehmens als „Chefarchitekt der ersten einheimischen, einsatzfähigen UAV-Systeme der Türkei“ beschrieben wird.

Im Oktober 2020 kündigte auch Kanada an, den Export von Drohnentechnologie in die Türkei auszusetzen, während Ottawa Vorwürfe untersucht, dass diese vom aserbaidschanischen Militär gegen armenische Kräfte in Berg-Karabach eingesetzt werde.

(Aus dem Artikel Erdoğan furious at NATO allies for not selling Turkey drone cameras“, der bei Duvar English erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!