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Einige Lowlights und ein Hoffnungsschimmer

Neben vielen Lowlights hat uns in der vergangenen Woche auch eine gute Nachricht von der Uni Wien erreicht
Neben vielen Lowlights hat uns in der vergangenen Woche auch eine gute Nachricht von der Uni Wien erreicht (© Imago Images / Pond5 Images)

Neben einem ganzen Haufen an antisemitischen Lowlights, hat uns in der vergangenen Woche auch eine Nachricht erreicht, die als positives Vorbild dienen sollte.

Wo soll ich anfangen diese Woche? Wissen Sie was? Ich zähle einfach ein paar Lowlights der jüngsten Zeit auf und Sie entscheiden selbst, ob irgendetwas davon noch im Mindesten mit Anstand, Verstand, Fairness oder Humanismus zu tun hat.

  • Am U-Bahnhof Augsburger Straße in Berlin hängt ein Plakat, das handschriftlich auffordert: »Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei Juden!« Meines Wissens ist bislang noch niemand von offizieller Seite dagegen eingeschritten oder hat es auch nur aus Zivilcourage entfernt. (UPDATE: Nach der Versendung unserer Newsletters gestern erreichte uns die Nachricht des Beauftragten gegen Antisemitismus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Sigmount A. Königsberg, dass das Plakat mittlerweile nicht mehr in der U-Bahn-Station hängt, sondern händisch abgerissen wurde.)

  • Am Union Square in New York City werden Flyer verteilt und an Laternenmasten und Wänden plakatiert, auf denen (auf englisch) steht: »Babys sind auch Besatzer« und »Vergewaltigung ist Widerstand«. Darunter ist zu lesen: »Free Palestine by any means necessary.« Mit allen Mitteln also …

  • Judith Butler, die in den 1990er Jahren im akademischen Umfeld berühmt wurde und das vielleicht auch mit allen Mitteln bleiben möchte, sieht dies ähnlich: Das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 betrachtet sie nicht als Terrorismus, sondern als »bewaffneten Widerstand«, und ob die längst dokumentierten, brutalen Vergewaltigungen stattgefunden hätten, bezweifelt sie. Die Autorin Julya Rabinowich hat es auf X treffend zusammengefasst: »Am Vorabend des Frauentags: Butler gibt bekannt, dass sie ein alter, weißer Mann ist.«

  • Laut Zahlen der UN-Flüchtlingshilfe und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sind Zehntausende Kriegstote und allein vier Millionen vertriebener Kinder im Sudan zu beklagen. Eine UN-Sicherheitsresolution verlangte einen sofortigen Waffenstillstand. Den es nicht gibt. – Und? Wo bleibt der Aufschrei der Weltöffentlichkeit? Es gibt ihn nicht, es herrscht nur Schweigen. Was ist mit Aufrufen zur Verhältnismäßigkeit? Sind muslimische Opfer, wenn sie von Muslimen umgebracht und vertrieben werden, nicht erwähnenswert? Verdienen sie kein Interesse und keine internationalen Demonstrationen in allen Hauptstädten der Welt?

Auf der positiven Seite zu vermerken: Wie ich aus den weltweit irrenden X- und Instagram-Blasen universitärer Aktivisten für »Free Palestine from the river to the sea«, also für die Vernichtung Israels, erfahre, konnte ein Artikel mithelfen, zumindest an einer Universität eine hetzerische, antisemitische Lehrveranstaltung aufzuzeigen und zu verhindern. – Vorerst.

Daher, vorerst: Kompliment an die Universität Wien. Eine Gelegenheit für Judenvernichtungsfantasien weniger. Vielleicht nimmt sich die eine oder andere, sei es deutsche, sei es amerikanische Universität oder eine sonstige Institution ein Beispiel daran.

Man wird ja noch träumen dürfen.

Dies ist ein Auszug aus unserem Newsletter vom 13. März. Wenn Sie den nächsten Newsletter erhalten möchten, melden Sie sich an!

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