Die bekannte CNN-Journalistin Christiane Amanpour ist mit ihrem Vergleich des Fatah-Funktionärs Marwan Barghouti mit dem südafrikanischen Freiheitskämpfer Nelson Mandela neuerlich in die Kritik geraten.
Die internationale CNN-Chefmoderatorin Christiane Amanpour ist wieder einmal wegen Aussagen zu Israel in die Kritik geraten, wobei sie diesmal wegen eines kürzlich in den sozialen Medien veröffentlichten Beitrags über den eine fünffach lebenslängliche Haftstrafe absitzenden Fatah-Funktionär Marwan Barghouti aufs Korn genommen wird.
»Für viele Israelis ist er ein Terrorist. Für viele Palästinenser ist er ihr [Nelson] Mandela«, schrieb Amanpour über den verurteilten Mörder, der eine leitende Führung in der ersten und zweiten Intifada innehatte, bei denen Tausende israelischer Zivilisten getötet und verwundet wurden.
Amanpour musste sich bereits früher für Äußerungen über Juden und Israel entschuldigten. So sagte sie etwa im Jahr 2023 live auf Sendung, sie habe sich »falsch ausgedrückt«, als sie zwölf Tage zuvor erklärt hatte, die unbewaffnete Frau und die beiden Töchter von Rabbi Leo Dee seien in einer »Schießerei« getötet worden.
To many Israelis, he’s a terrorist.
To many Palestinians, he’s their Mandela.
Marwan Barghouti’s story is told in new documentary Tomorrow’s Freedom, and I spoke with co-director Sophia Scott and Marwan’s son Arab Barghouthi about the film and Barghouti's standing today. pic.twitter.com/WMRajRrLgV
— Christiane Amanpour (@amanpour) March 6, 2024
Kritik und Spott
»Für viele Juden ist er ein völkermordender Wahnsinniger. Für viele andere ist er ein Bohemien und Künstler mit einem schicken Schnurrbart, einer Vorliebe für Tiere und einer Vorliebe für energische Reden. Die Geschichte von Adolf Hitler«, schrieb der Forschungsanalyst der Foundation for Defense of Democracies, David May, in einem sarkastischen Tweet, mit dem er auf Amanpours Vergleich des Mörders Barghouti mit dem südafrikanischen Kämpfer Nelson Mandela gegen die Apartheid reagierte.
Der Menschenrechtsanwalt und Geschäftsführer des International Legal Forum, Arsen Ostrovsky, wiederum schrieb, Amanpour würde niemals einen solchen Beitrag über Osama bin Laden oder Hitler senden. »Aber wenn es um jüdisches Leben geht, ist der Maßstab natürlich ein anderer«, schrieb er.
Die bekannte Anwältin und Schriftstellerin Erielle Azerrad nannte Amanpours Aussagen »eine Schande. Abscheulich. Barghouti war der Anführer der zweiten Intifada, in der israelische Zivilisten, darunter schwangere Frauen und Kinder, in die Luft gesprengt, erstochen und ermordet wurden«.
»Marwan Barghouti wurde wegen der Ermordung von vier Israelis und eines griechisch-orthodoxen Priesters während der zweiten Intifada in fünf Fällen wegen Mordes und in einem Fall wegen versuchten Mordes verurteilt«, schrieb der Superintendent des Schulbezirks Kiryas Joel, Joel Petl. »Wir wissen, was Amanpour über Israelis denkt, aber sie könnte wenigstens etwas Mitgefühl für den Priester zeigen.«
Marwan Barghouti wurde für schuldig befunden, die Ermordung eines griechisch-orthodoxen Mönchs, einen Schusswaffenangriff bei Givat Ze’ev und die Terrorattacke auf das Restaurant Seafood Market in Tel Aviv im Jahr 2002 genehmigt und organisiert zu haben. https://t.co/7TOxtrjVPg https://t.co/kCbtUFCx7w
— Mena-Watch (@MENA_WATCH) March 7, 2024
