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Die Israelboykott-Bewegung BDS und ihre nützlichen Idioten

Blutschuldlegende: Demonstranten der antisemitischen BDS-Bewegung in Berlin
Blutschuldlegende: Demonstranten der antisemitischen BDS-Bewegung in Berlin (© Imago Images / Christian Ditsch)

Die „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ gegen den Anti-BDS-Beschluss des Bundestags markiert einen neuen intellektuellen Tiefpunkt in Deutschland.

Melody Sucharewicz, Times of Israel

Zur Verteidigung der Mbembes dieser Welt veröffentlichten die kulturellen Superhelden und Nachkommen der deutschen „Dichter und Denker“, am 12. Dezember in einer dramaturgisch inszenierten Veranstaltung eine romantisierende Erklärung gegen die Anti-BDS-Resolution des Bundestages. Verpackt in absurde ideologische Konstruktionen, wandten sich diese Intellektuellen gegen die „Bedrohung“ der Qualität des kritischen Diskurses über Israel, ohne den diese Institutionen ihren staatlich vorgegebenen Auftrag zur Förderung des kulturellen Lebens und der Geschichtsaufarbeitung in Deutschland nicht erfüllen könnten.

Überlebensgroß, wie Superhelden nun einmal sind, erklärten sie ihre prinzipielle Ablehnung von BDS. Nicht, weil sie sich als Deutsche vor dem Gedanken ekeln, den jüdischen Staat zu boykottieren. Nicht, weil sie die Besessenheit mit Israel-Boykotten als scheinheiligen Gegensatz zum Schweigen über Nordzypern, die Krim oder Tibet betrachten. Auch nicht wegen der Unmenge an Beweisen, die von internationalen NGOs und Wissenschaftlern erbracht wurden und den antisemitische Kern von BDS offenlegen.

Nein, denn Superhelden denken simpel: „Da wir den kulturellen und wissenschaftlichen Austausch für grundlegend halten, lehnen wir den Boykott Israels durch den BDS ab.“ Mit anderen Worten: BDS ist ok, sie wollen nur sicherstellen, dass sie aufgrund von Boykott nicht auf die wertvollen wissenschaftlichen Früchte verzichten müssen, die israelische Forscher produzieren.

Als das iranische Regime zwei Tage später den Journalisten Ruhollah Zam und mit ihm die Meinungsfreiheit hinrichtete, waren die Superhelden bereits wieder in ihren Winterschlaf gefallen. In denselben Tiefschlaf, der sie zwei Monate zuvor davon abgehalten hatte, gegen die Untätigkeit ihrer Regierung in Bezug auf eine andere grausame Hinrichtung zu protestieren: die der iranischen Sportikone Navid Afkari. Beide Männer starben, weil sie die Leidenschaft dieser Intellektuellen praktizierten: den kritischen Diskurs. Dennoch schafften es beide nicht auf die Liste der grundlegenden demokratischen Anliegen, die es zu verteidigen gelte.

Weder die Zunahme antisemitischer Übergriffe gegen deutsche Juden in den letzten Monaten, noch die Unterdrückung deutscher muslimischer Frauen und Mädchen durch Islamisten, noch die Notlage palästinensischer Christen und Homosexueller unter der Terrorherrschaft der Hamas im Gazastreifen oder die jahrzehntelange Verbreitung einer vom Märtyrertum geprägten Todeskultur durch palästinensische, vom deutschen Steuerzahler finanzierte Lehrpläne. Keiner dieser Anlässe hat es geschafft, die Superhelden aus ihrem Winterschlaf zu reißen. Es gibt bloß eine Geheimformel, die sie aufwachen lässt, und diese Formel beginnt mit I und endet mit L. (…)

Indem sie angesichts der vielen realen Missstände schweigen, die die Herzen deutscher Intellektueller erschüttern sollten, disqualifizieren sich die Unterzeichner dieser Erklärung nicht nur als Verteidiger der demokratischen Werte, die sie zu schützen vorgeben. Indem sie sich dem Club jener Linksintellektuellen anschließen, deren Besessenheit von Israel eine beschämende Rolle beim Anstieg des Antisemitismus spielt, markiert diese Initiative einen neuen intellektuellen Tiefpunkt in Deutschland.

(Aus dem Artikel BDS and its useful idiots in Germanyder in der Times of Israel erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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