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Buchneuerscheinung: „Die Israel-Boykottbewegung. Alter Hass in neuem Gewand“

"Die Israel-Boykottbewegung" von Alex Feuerherdt und Florian Markl ist dieser Tage beim Verlag Hentrich & Hentrich erschienen.
"Die Israel-Boykottbewegung" von Alex Feuerherdt und Florian Markl ist dieser Tage beim Verlag Hentrich & Hentrich erschienen.

Vorabdruck aus dem Buch „Die Israel-Boykottbewegung“ von Alex Feuerherdt und Florian Markl, das dieser Tage erscheint.

Die Absicht, Israel einem umfassenden Boykott zu unterwerfen, ist alles andere als neu. Als die BDS-Bewegung in den frühen 2000er Jahren ihren Anfang nahm, existierte ein solcher Versuch des ökonomischen Aushungerns des jüdischen Staates in Form des Israel-Boykotts der Arabischen Liga bereits seit rund 60 Jahren – er ist mit Abstand der am längsten andauernde Wirtschaftsboykott der jüngeren Geschichte.

Längst wird er nicht mehr so scharf umgesetzt wie früher, nur wenige arabische Länder befolgen ihn noch wirklich. Und auch wenn seine nachteiligen Effekte stets schwer zu bemessen waren, so ist der Boykott insofern offensichtlich gescheitert, als er die wirtschaftliche Entwicklung Israels zu einem fortgeschrittenen Land und einer höchst innovativen „Start-up-Nation“ nicht verhindern konnte. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er Jahrzehnte lang nicht nur für Israel, sondern wegen seiner besonderen Charakteristik auch für andere Länder ein Problem darstellte, die selbst keine Partei im arabisch-israelischen Konflikt waren. (…)

Auftritt der Arabischen Liga

Mit dem Kriegsende 1945 nahm der wirtschaftliche Kampf gegen den Jischuw, die jüdische Gemeinschaft in Palästina, aber wieder Fahrt auf. Und ein neuer Akteur betrat die Bühne: Mit der Unterzeichnung ihres Gründungspaktes wurde im März 1945 die „Liga der Arabischen Staaten“ gegründet. Mit dabei waren Ägypten, der Irak, der Libanon, Saudi-Arabien, Syrien, (Trans-)Jordanien und der Jemen.

Der Krieg und die Ermordung des Großteils der europäischen Juden hatten an der Haltung der arabischen Staaten gegenüber der „nationalen Heimstätte“ der Juden, die der berühmten Balfour-Deklaration von 1917 zufolge in Palästina geschaffen werden sollte, nicht das Geringste geändert. Die neu gegründete Arabische Liga schloss daher mit einer ihrer ersten Maßnahmen an die Versuche aus der Zwischenkriegszeit an, mit wirtschaftlichem Druck gegen den Jischuw vorzugehen.

Beim Ratstreffen der Liga am 2. Dezember 1945 wurde beschlossen, dass sämtliche „jüdischen“ Produkte und von Juden hergestellten Güter „in arabischen Ländern als unerwünscht gelten“. Alle arabischen „Institutionen, Organisationen, Händler, Kommissionäre und Individuen“ wurden dazu aufgefordert, sich zu weigern, mit „zionistischen“ Waren und Erzeugnissen zu handeln oder sie zu konsumieren. Der arabische Boykott, der am 1. Januar 1946 in Kraft trat, begann also damit, dass „jüdisch“ und „zionistisch“ als beliebig austauschbare Bezeichnungen verwendet wurden – und das sollte sich in den Jahrzehnten danach kaum ändern.

Um den Boykott institutionell in die Wege zu leiten, gründete die Arabische Liga im Februar 1946 das Zentrale Boykottkomitee und das Zentrale Boykottbüro, das zuerst in Kairo ansässig war, 1949 aber nach Damaskus übersiedelte, wo es sich bis heute befindet. In den Mitgliedsländern der Arabischen Liga wurden nationale Boykottbüros eingerichtet, von denen jedes einen Verbindungsbeamten in das Zentrale Büro entsandte. Zweimal im Jahr wurden Treffen durchgeführt, um die ergriffenen Maßnahmen zu koordinieren und über neue Fälle von Firmen und Individuen zu diskutieren, die auf die Schwarzen Listen der zu Boykottierenden kommen sollten. Die auf diese Weise getroffenen Entscheidungen gingen sodann in Form von Empfehlungen an die einzelnen Mitgliedsstaaten, die für die Umsetzung der Entscheidungen zuständig waren.

Wie sich in den folgenden Jahrzehnten zeigen sollte, hatte diese Konstruktion zur Folge, dass das Zentrale Boykottbüro nach außen hin zwar mit großem Selbstbewusstsein auftrat und sich in seinen kaum verhohlenen Drohungen gegenüber ins Visier genommenen Unternehmen stets als mächtiger Repräsentant der Arabischen Liga in Szene setzte, in gewisser Weise aber ein Papiertiger war: Es war zur Umsetzung des Boykotts voll und ganz auf die Mitgliedsstaaten angewiesen, die sich an seine Empfehlungen halten konnten, aber nicht mussten – und das oft auch nicht taten, wenn andere Überlegungen für sie mehr Gewicht hatten als die strenge Einhaltung des Wirtschaftskriegs gegen Israel.

So konnte es durchaus geschehen, dass ein Unternehmen in einem Land auf der Schwarzen Liste stand, in einem anderen Land, in dem bestimmte Interessen einer entsprechenden Listung entgegenstanden, aber nicht. Umgekehrt konnte es passieren, dass Firmen oder einzelne Personen beispielsweise in Ägypten wieder von der Schwarzen Liste gestrichen wurden, während sie in Syrien oder im Irak weiter boykottiert wurden. Das war einer der Gründe, weshalb die Umsetzung des Boykotts von einem großen Maß an Uneinheitlichkeit geprägt war. (…)

Dreierlei Boykott

Vor der Gründung Israels hatte sich der Wirtschaftskrieg auf die arabischen Staaten selbst beschränkt, die ihre ökonomischen Beziehungen zu „Zionisten“ abbrechen und keine „jüdischen“ Güter aus Palästina importieren sollten. Mit der Neuauflage des Boykotts nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg gingen dessen deutliche Ausweitung und Verschärfung einher: Nunmehr ging es nicht mehr bloß um die arabischen Staaten (primärer Boykott), sondern auch um Akteure aus Drittstaaten, deren wirtschaftliche Aktivitäten aus Sicht der Arabischen Liga dazu beitrugen, Israels ökonomische oder militärische Stärke zu fördern (sekundärer Boykott). (…)

Theoretisch waren wirtschaftliche Kontakte zu Israel und zu Israelis nicht an sich untersagt. Sofern etwa Güter in Israel verkauft wurden, die nicht direkt oder indirekt militärische Verwendung finden konnten oder die israelische Wirtschaftskraft stärkten, waren solche Aktivitäten zum Teil sogar erwünscht, weil beim Kauf von Waren aus Drittstaaten aus Sicht der Arabischen Liga israelische Kaufkraft aus dem Land floss. Praktisch wurden aber immer wieder auch Firmen boykottiert, denen nicht ernsthaft der Vorwurf gemacht werden konnte, zur Stärkung der israelischen Wirtschaft oder des Militärs beizutragen, sondern die einfach nur Geschäfte in Israel machten. (…)

Zum primären und sekundären Boykott gesellte sich allerdings noch ein dritter: Ein tertiärer Boykott drohte Firmen, die selbst überhaupt keine wirtschaftlichen Beziehungen zu Israel hatten, aber mit anderen Firmen oder Personen zusammenarbeiteten, die sich auf arabischen Boykottlisten befanden. So konnte beispielsweise ein amerikanischer Autohersteller auf die Schwarzen Listen geraten, wenn er Autoreifen von einer britischen Firma bezog, die ihrerseits auch Geschäfte mit Israel unterhielt und deshalb boykottiert wurde.

Der Israel-Boykott der Arabischen Liga unterschied sich in mehrerlei Hinsicht von den zahlreichen anderen Fällen weltweit, in denen ökomische Sanktionen oder Boykotte über Staaten verhängt wurden. Das betraf zum einen den geographischen Geltungsbereich der Maßnahmen. Der primäre Boykott Israels durch die Arabische Liga war deren eigene Angelegenheit. Jeder Staat der Welt kann entscheiden, mit wem und wohin er wirtschaftliche Kontakte unterhalten will oder nicht. Das war bei den sekundären und tertiären Boykottmaßnahmen grundlegend anders, denn von ihnen waren Akteure aus Drittstaaten betroffen, die genötigt wurden, sich selbst und potenzielle Kooperationspartner quasi zu Agenten des arabischen Wirtschaftskrieges gegen Israel zu machen, sofern sie auch mit der arabischen Welt Geschäfte machen wollten.

Ins Visier genommen wurden wohlgemerkt nicht Drittstaaten selbst, sondern private Unternehmen und Personen aus diesen Staaten. Damit gingen diese Maßnahmen weit über sonstige internationale Boykotte und Sanktionsregime hinaus – und sie waren es, die ab den 1970er Jahren – sehr verspätet – einen Backlash in Form von Anti-Boykottgesetzgebungen in mehreren westlichen Ländern hervorriefen.

Zum anderen unterschied sich der Israel-Boykott der Arabischen Liga von anderen ähnlichen Fällen auch hinsichtlich seiner Absicht: Er zielte nicht darauf ab, im betroffenen Land Änderungen zu bewirken, wie das beim Boykott gegen das Apartheidregime in Südafrika der Fall war. Sein Zweck war vielmehr nicht weniger als die Zerstörung des boykottierten Staates. (…)

Das Beispiel Hilton

Nur wenige Firmen traten den arabischen Boykottdrohungen offensiv entgegen. Ein eindrucksvolles Beispiel war die Hotelkette Hilton. Als sie sich 1961 daranmachte, in Tel Aviv ein Hotel zu errichten, erhielt sie einen Brief des Generalsekretärs des amerikanisch-arabischen Handels- und Industrieverbandes, in dem gedroht wurde:

„Sollte Hilton Hotels an seinem Vertrag mit Israel festhalten, wird das den Verlust Ihrer Besitztümer in Kairo und das Ende jeglicher Pläne bedeuten, die Sie für Tunis, Bagdad, Jerusalem oder anderswo in der arabischen Welt haben.“ Darüber hinaus werde es „unglücklicherweise keine arabischen Besucher, darunter die saudische Königsfamilie, ägyptische Businessleute und generell Besucherströme von Menschen aus der arabischen Welt, für Ihre großen Hotels in New York City und an anderen Orten in Ihrem Land mehr geben“.

Daran angeschlossen war eine weitergehende Warnung mit den Folgen des tertiären Boykotts: „Auch könnten die Möglichkeiten amerikanischer Firmen beeinträchtigt werden, weiterhin wichtige Geschäfte in Ihren bekannten Einrichtungen zu tätigen.“ Der Verfasser des Briefes habe alles ihm Mögliche getan, um dem Unternehmen nachteilige Folgen zu ersparen, und erwirken können, dass das arabische Boykottkomitee vor dem 1. Januar 1962 keine weiteren Schritte einleiten werden. Aber Hilton Hotels müsse sich fragen, ob eine ökonomische Verbindung zu Israel wirklich den „schweren Verlust“ wert sei, den das Unternehmen in der arabischen Welt und in den Vereinigten Staaten unweigerlich zu erleiden haben werde.

Im Gegensatz zu vielen anderen war Hotelkettenbesitzer Conrad Hilton nicht bereit, sich dem arabischen Druck zu fügen, und widersprach den Drohungen in seinem Antwortbrief auf recht grundsätzliche Weise: Was das Boykottkomitee vorbringe,

„widerspricht den Prinzipien, nach denen wir leben und die uns am wichtigsten sind. Ich spreche von den Prinzipien des Amerikanismus, wie sie von unseren Gründervätern festgehalten wurden, und für die Amerika seit seiner Gründung steht. Ich spreche auch von dem Grundsatz, dem die Hilton Hotels Corporation weltweit folgt: Hotels zu schaffen, damit Menschen aus allen Nationen der Welt friedlich zusammenkommen können. Wir glauben, dass wir durch das Reisen zu dem Ziel beitragen, das alle Amerikaner erstreben – Weltfrieden“.

Als Amerikaner betrachte er Juden und Araber gleichermaßen als Freunde und hoffe, dass alle eines Tages friedlich zusammenleben können. Dann ging Hilton konkret auf die Drohungen ein: „Es gab in Israel keine Drohungen, als wir unser Hotel in Kairo eröffnet haben. Unser Unternehmen findet es schockierend, dass das Komitee im Falle unseres Vertrages mit dem israelischen Volk zu Boykottdrohungen greift.“

Die Hotelkette hielt an ihren Plänen in Tel Aviv fest, einige Jahre später kam auch noch ein Hotel in Jerusalem dazu. Auf Druck Ägyptens, das das Hilton in Kairo auf keinen Fall missen und den Tourismus im eigenen Land fördern wollte, wurde das Zentrale Boykottbüro nie gegen Hilton Hotels aktiv – irgendwie brachte das Boykottkomitees eine Begründung zustande, der zufolge ein Hilton in Tel Aviv der israelischen Wirtschaft nicht etwa nützen, sondern vielmehr Schaden zufügen würde.

Dass in weiterer Folge mehrere arabische Gipfeltreffen in Hotels von Hilton abgehalten wurden, sei nur am Rande erwähnt. Der entschiedene Widerstand Conrad Hiltons gegen die Boykottdrohungen und das darauffolgende Einknicken der arabischen Seite blieben in der Branche jedenfalls nicht unbemerkt: Bald eröffneten auch die Ketten Sheraton, Ramada und Hyatt Hotels in Israel. (…)

Skurrilitäten

Die arabischen Boykottlisten beschränkten sich zu dieser Zeit freilich längst nicht mehr nur auf Unternehmen und Wirtschaftstreibende, denen ihre Kontakte zu Israel zum Vorwurf gemacht wurden. Sie beinhalteten vielmehr auch eine Vielzahl von Personen, die in irgendeiner Weise „zionistischer“ Sympathien oder der Unterstützung Israels verdächtigt wurden.

Eine Aufzählung der Schauspieler und anderen Künstler etwa, die beim Boykottapparat in Ungnade gefallen waren, liest sich wie ein Who‘s Who der damaligen Kulturszene. Unter ihnen waren Louis Armstrong, Harry Belafonte, Mick Jagger, Elton John, Sammy Davis Jr., Kirk Douglas, Danny Kaye, Jerry Lewis, Sophia Loren, Paul McCartney, Roger Moore, Yehudi Menuhin, Arthur Miller, Marilyn Monroe, Paul Newman, Paul Simon, Frank Sinatra, Barbra Streisand, Raquel Welch und Elizabeth Taylor. Dazu kamen zahlreiche Filme sowie die größten amerikanischen Filmstudios, die Religionsgemeinschaft der Bahai, die Zeugen Jehovas, der Freimaurerorden und viele mehr.

Manche der Einträge waren schlicht skurril. 1974 etwa erhielt ein in Polen lebendes ehemaliges Mitglied der antifaschistischen Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ die Erlaubnis, nach Israel auszuwandern. Durch Medienberichte auf den Fall aufmerksam gemacht, landete die „Rote Kapelle“ prompt auf einer der arabischen Schwarzen Listen: Offenbar hatte man angenommen, dass es sich um eine Musikgruppe handeln müsse, die in Israel auftreten wollte.

Gelegentlich wurde der Boykott einfach als Mittel benutzt, um offene Rechnungen zu begleichen. So landeten Mitte der 1970er Jahre mehrere französische Weinanbaugebiete auf den Boykottlisten. Araber hatten offenbar versucht, sich dort einzukaufen, waren von den Weinbauern und -händlern aber zurückgewiesen worden. Ein Affront, der prompt mit der Listung beantwortet wurde – was für Weinproduzenten aber sicherlich leichter zu verkraften war als für Unternehmen aus der Ölbranche. (…)

Ein antisemitischer Boykott

Der arabische Boykott Israels war in der Praxis sehr oft antisemitisch, und das wurde allen gegensätzlichen Beteuerungen zum Trotz immer wieder auch einigermaßen offen ausgesprochen. Neben den vergleichsweise allgemein gehaltenen Standardbriefen und sonstigen Interventionen des Zentralen Boykottbüros gab es auch Schreiben, in denen nicht lange um den heißen Brei herumgeredet wurde. Das saudi-arabische Boykottbüro forderte etwa ein britisches Grammophon-Unternehmen dazu auf, ein Statement zu unterzeichnen, das mit den Worten begann: „Wir erklären hiermit feierlich, dass das Unternehmen kein jüdisches Unternehmen ist, nicht von Juden oder Zionisten kontrolliert wird und keine Beziehungen zu Israel hat.“

Ein niederländisches Unternehmen sollte folgende Fragen beantworten:

„1. Haben Sie in Ihrer Firma jüdische Angestellte, und wenn ja, wie viele und welche Positionen bekleiden sie?
2. Befinden sich unter den Mitgliedern Ihres Verwaltungsrates Juden?
3. Ist einer Ihrer Manager oder Filialleiter Jude, und wenn ja, geben Sie bitte den Namen der Abteilung an, die von dem Mann geleitet wird.
4. Ist einer der Zeichnungsbevollmächtigten Ihrer Firma Jude?
5. Wie viele jüdische Arbeiter sind in Ihren Fabriken und Büros beschäftigt?“

Die Boykottbüros forderten von Unternehmen Namenslisten von Beschäftigten und Mitgliedern der Aufsichts- und Führungsorgane, in denen dann nach „jüdischen“ Namen gesucht wurde. Wurden „verdächtig“ klingende Namen gefunden, konnte an das Unternehmen die Aufforderung ergehen, den Nachweis zu erbringen, dass es sich bei diesen Personen um Nichtjuden handelt. (…) Bevor ausländischen Firmen, die Arbeiter nach Saudi-Arabien entsandten, die notwendigen Visa ausgestellt bekamen, mussten sie beweisen, dass keine Juden darunter waren. Das konnte unter Vorlage von dreierlei Dokumenten geschehen: Taufurkunden ihrer Mitarbeiter, Heiratsurkunden, die eine kirchliche Hochzeit belegten, oder Briefen kirchlicher Gemeinden, die die Mitgliedschaft der Betroffenen bestätigten. (…)

Als ein britisches Unternehmen für Geschäfte in Kuwait um ein Visum für einen Mitarbeiter bat, wurde dieser aufgefordert, sein Religionsbekenntnis anzugeben. Eine Nachfrage bei der kuwaitischen Botschaft in London führte zu folgendem Wortwechsel darüber, ob es ein Problem sei, dass der Mann Jude sei:

Botschaft: Er ist jüdisch?
Fragesteller: Ja.
Botschaft: Das kommt nicht in Frage.
Fragesteller: Auch wenn er kein Zionist, sondern nur Jude ist?
Botschaft: Das ist sein Problem.“

Und wenn die Firma stattdessen einen nicht-jüdischen Mitarbeiter nach Kuwait schicken würde? „Solange die Person nicht jüdisch ist, kann sie ein Visum bekommen.“

In der Praxis bedeutete all dies, dass Unternehmen aus Drittstaaten, wollten sie Geschäfte in und mit der arabischen Welt machen, selbst aktiv Juden diskriminieren mussten, indem sie sie nicht beschäftigten, bei Beförderungen übergingen, nicht in Aufsichtsorgane beriefen usw. Lange Jahre haben sie genau das stillschweigend auch getan – bis diese schändlichen Vorgänge durch eine Reihe von Skandalen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden und in der Politik das Bewusstsein für die Notwendigkeit geschaffen wurde, der arabischen Einmischung in innere Angelegenheiten auf gesetzlichem Wege Einhalt zu gebieten – und der Verletzung der Bürgerrechte der eigenen Landsleute nicht weiter zuzusehen.

(Das Buch „Die Israelboykottbewegung. Alter Hass in neuem Gewand“ von Alex Feuerherdt und Florian Markl erscheint dieser Tage im Leipziger Verlag Hentrich & Hentrich.)

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