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Der Autonomiebehörde angehörende Kämpfer sichern Hilfstransporte im Gazastreifen

LKW mit Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung warten auf die Einfahrt nach Gaza
LKW mit Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung warten auf die Einfahrt nach Gaza (© Imago Images / Xinhua)

Unlängst wurden die Hilfslieferungen in den Gazastreifen von bewaffneten Trupps begleitet, die in Verbindung mit der Fatah stehen sollen.

Bewacht von einer hauptsächlich aus maskierten und mit AK-47-Gewehren bewaffneten Männern bestehenden Gruppe, fuhren etwa fünfzehn mit Mehl beladene Lastwagen in der Nacht zum Sonntag in Gaza-Stadt und im Flüchtlingslager Jabaliya ein. Es wird vermutet, dass die Bewaffneten mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas und seiner Fatah-Bewegung in Verbindung stehen.

Der saudische Sender Asharq News zitierte ein Mitglied der Wachmannschaften mit den Worten, seine Einheit »wurde mit Zustimmung der Fraktionen und im nationalen Konsens eingerichtet. Sie wird die Hilfstransporter von heute an schützen und dafür sorgen, dass sie nicht angegriffen oder entführt werden.« Der Transport stellt ist die erste Ankunft von Hilfslieferungen in das Flüchtlingslager Jabaliya seit mehreren Monaten dar.

Einige Mitglieder des Wachpersonals fuhren auf den Lastwagen mit, während andere daneben liefen und die Bewohner daran hinderten, sich dem Al-Nablusi-Platz in Gaza-Stadt zu nähern. Das Mehl aus den Lastwagen wurde zu den Lagerhäusern des der PA angeschlossenen Wohlfahrtsministeriums im Stadtteil Al Rimal im Westen von Gaza-Stadt geliefert.

Vor dem Eintreffen der Lkw gaben die Sicherheitskräfte der PA ein Flugblatt heraus, auf dem zu lesen war: »Zu Ihrer Sicherheit und zur sicheren Ankunft der Lastwagen gehen Sie nicht zum Al-Nablusi-Platz, um die Hilfsgüter entgegenzunehmen, und versammeln Sie sich nicht auf der Salah al-Din-Straße, wenn die Hilfsgüter eintreffen. Gegen diejenigen, die gegen die Anweisungen verstoßen, wird vorgegangen werden, und andere erhalten die Hilfe.«

Die Anweisung erfolgt nach mehreren tödlichen Zwischenfällen, bei denen Zivilisten im Gazastreifen bei ihren Versuchen, möglichst eilig Hilfsgüter von den Lastwagen zu erhalten, Massenpaniken verursachten, die zahlreiche Todesopfer forderten.

Am Wochenende berichtete NBC News, Israel erwäge, internationale private Sicherheitsfirmen zum Schutz von humanitären Hilfstransporten in den Gazastreifen einzusetzen. Dem Bericht zufolge hat Israel mehrere Unternehmen kontaktiert und vorgeschlagen, dass andere Länder die Sicherheitskosten übernehmen könnten.

Versöhnung in weiter Ferne

Währenddessen erreichen die Spannungen zwischen Hamas und Fatah einen neuen Höhepunkt, nachdem der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas beschlossen hat, Mohammad Mustafa zum Chef der neuen palästinensischen Technokratenregierung zu ernennen.

»Die Bildung einer Regierung ohne nationalen Konsens ist ein sinnloser Schritt, der die Spaltung der Palästinenser vertieft«, schrieb die Hamas in einer Erklärung, die auch vom Palästinensischen Islamischen Dschihad unterstützt wurde. »Er zeigt die tiefe Krise in der Führung der Autonomiebehörde, ihre Realitätsferne und die große Kluft zwischen ihr und unserem Volk.« Abbas’ Fatah-Bewegung startete daraufhin einen beispiellosen Angriff auf die Terrorgruppen und äußerte sich erstaunt über »die Ausgrenzung und Spaltung im Diskurs der Hamas«.

»Wir fragen uns, wen die Hamas innerhalb der palästinensischen Führung konsultiert hat, als sie beschloss, sich auf das Abenteuer des 7. Oktobers einzulassen, das zu einer Katastrophe führt, die weitaus schrecklicher und brutaler ist als die Katastrophe von 1948«, hieß es in einer Erklärung unter Bezug auf die israelische Staatsgründung im angeführten Jahr. »Mit wem in der palästinensischen Führung hat sich die Hamas beraten, wenn sie jetzt mit Israel verhandelt und ein Zugeständnis nach dem anderen macht, mit dem einzigen Ziel, Garantien für die persönliche Sicherheit ihrer Führer zu erhalten?«

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