„Die österreichische jüdische Gemeinde kritisierte am Mittwoch die Außenministerin des Landes, weil sie die prominente palästinensische Funktionärin Hanan Ashrawi zu Wiens prestigeträchtigem Neujahrskonzert eingeladen hatte. Am 1. Januar sagte Karin Kneissl, es sei ihr ein aufrichtiges Vergnügen die palästinensische ‚Stimme der Vernunft‘ und ihren Ehemann, Emile Ashrawi, zu dem Konzert zu begrüßen, das jährlich von den Wiener Philharmonikern aufgeführt wird. (…)
Während ihres Aufenthalts in der österreichischen Hauptstadt gab Ashrawi, eine Christin und Mitglied des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), ein Interview, in dem sie Israel als ‚Schurkenstaat‘ bezeichnete, der Palästinenser ‚versklavt‘. Sie kritisierte auch die österreichische Regierung für ihre pro-israelische Haltung.
‚Warum muss man einer Israel-Hasserin eine solche Plattform geben? Hanan Ashrawi nutzte ihre Einladung nach Wien um Israel erneut zu dämonisieren‘, sagte Oskar Deutsch, der seit 2011 die jüdische Gemeinde Österreichs leitet. ‚Sowohl Israelis als auch Palästinenser leiden unter der palästinensischen Führung: Was Frau Ashrawi als pro-israelische Position bezeichnet, ist sicherlich pro-palästinensischer als die terrorfördernde Politik der Fatah und der Hamas‘, schrieb Deutsch auf Facebook. ‚In Israel genießt jeder Mensch gleiche Rechte. Muslime, Christen, Juden, Atheisten und andere haben das Recht Parlamentarier, Richter und so weiter zu wählen‘, fuhr er fort. ‚Für europäische Werte einzutreten würde bedeuten, Israel-Hasser wie Hanan Ashrawi nicht zum Neujahrskonzert einzuladen.‘
Ashrawi, die schon im November in Wien gewesen war, dankte Kneissl für ihre ‚Freundschaft und Gastfreundschaft‘.“ (Raphael Ahren: „Austrian Jews slam foreign minister for hosting top PLO official“)