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Erneut Angriffe auf Revolutionsgardisten in Syrien

Die Zahl der israelischen Luftangriffe auf iranische Revolutiongardisten in Syrien hat stark zugenommen. (© imago images/Newscom World)
Die Zahl der israelischen Luftangriffe auf iranische Revolutiongardisten in Syrien hat stark zugenommen. (© imago images/Newscom World)

Israel greift zunehmend direkt iranische Revolutionsgardisten in Syrien an. Seit dem 7. Oktober gelten die alten Spielregeln nicht mehr.

Mehreren Berichten zufolge wurden am Freitag bei einem mutmaßlich israelischen Luftschlag in Syrien drei Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben sich am Stadtrand der Küstenstadt Baniyas drei Explosionen ereignet. Ziel des Angriffs soll eine dem Iran nahestehende Gruppierung gewesen sein. Bei einem der Toten soll es sich um einen Offizier der Revolutionsgarden gehandelt haben.

Der Angriff ist der jüngste in einer Reihe von Attacken auf pro-iranische Milizen und Angehörige der Revolutionsgarden in Syrien. Erst am Mittwoch wurden bei einem weiteren, mutmaßlich israelischen Angriff nahe der Hauptstadt Damaskus zwei Hisbollah-Mitglieder getötet.

Obwohl Israel schon seit Jahren immer wieder Angriffe auf Ziele in Syrien unternimmt, um Waffenlieferungen zu zerstören und zu verhindern, dass die Hisbollah und andere pro-iranische Gruppen dort fester Fuß fassen können, haben sich die Zahl und die Frequenz dieser Attacken seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 deutlich erhöht. Seit diesem Tag hat die Hisbollah als Zeichen der Unterstützung der Hamas vornehmlich vom Libanon aus Tausende Raketen und Granaten auf Israel abgefeuert. Einzig israelischer Zurückhaltung ist es zu verdanken, dass nicht schon längst ein großer Krieg zwischen Israel und der Hisbollah ausgebrochen ist.

Gezielte Angriffe auf Pasdaran-Mitglieder

Auffällig ist auch, dass bei israelischen Luftschlägen in Syrien vermehrt nicht mehr nur Handlanger und Stellvertreter des iranischen Regimes ins Visier genommen werden, sondern eben auch Offiziere der Revolutionsgarden. Darunter befand sich mit Razi Mousavi auch ein durchaus hochrangiges Mitglied der Pasdaran.

Bislang, so analysiert eine Expertin des israelischen Institute for National Security Studies, hatten direkte Angriffe auf Revolutionsgardisten als rote Linie gegolten, die nur in wenigen Ausnahmefällen überschritten wurde. Doch das habe sich jetzt geändert: Mit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober, das von einer Offensive pro-iranischer Gruppierungen an praktisch allen Fronten im Nahen Osten begleitet wurde, hat die Eskalation stattgefunden, die Israel mit seinem kalibrierten Vorgehen in Syrien zu verhindern versucht hatte. Jetzt fühle es sich nicht mehr an die bisherigen inoffiziellen Spielregeln gebunden. »In Kriegszeiten gelten andere Regeln, nach denen Israel mehr Handlungsfreiheit hat.«

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