Erweiterte Suche

Zwangsouting: Deutsche Regierung riskiert Tod homosexueller Asylbewerber

Hat die deutsche Regierung homosexuelle Asylbewerber zwangsgeoutet?
Hat die deutsche Regierung homosexuelle Asylbewerber zwangsgeoutet? (© Imago Images / ZUMA Press)

Obwohl das Bundesverfassungsgericht bereits 2005 die Preisgabe der Homosexualität einer Libanesin als erfassungswidrig einstufte, scheint diese Praxis weiter angewendet zu werden.

Frederik Schindler, Welt

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Es geht um mehrere Fälle von schwulen, bisexuellen und lesbischen Asylsuchenden, die bei Nachforschungen in den Herkunftsländern zwangsgeoutet worden seien – von Vertrauensanwälten des Auswärtigen Amts, die im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) agierten.

WELT liegen umfangreiche Dokumente vor, die ein solches Vorgehen in mehreren dieser Fälle zumindest nahelegen. Betroffen sind Asylbewerber aus Pakistan, Nigeria, Kamerun und Tansania. In diesen Ländern kann Homosexualität mit langen Gefängnisstrafen bestraft werden, in Pakistan und Teilen Nigerias droht sogar die Todesstrafe. (…)

Bereits im Jahr 2005 hatte das Bundesverfassungsgericht im Fall einer lesbischen Libanesin die Preisgabe der Homosexualität an Bewohner des Herkunftsorts als verfassungswidrig gewertet. Das Persönlichkeitsrecht umfasse die Befugnis, selbst zu entscheiden, wann persönliche Lebenssachverhalte offenbart werden, heißt es in dem Beschluss.

Weiterlesen in der Welt: „Schwule Asylbewerber offenbar durch Bundesregierung zwangsgeoutet

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!