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Westbank: Josefsgrab zum zweiten Mal binnen zwei Tagen verwüstet

Das Josefsgrab bei Nabuls im Westjordanland
Das Josefsgrab bei Nabuls im Westjordanland (© Imago Images / ZUMA Wire)

Erst am Sonntag wurde die religiöse Gedenkstätte von Palästinensern angegriffen, einen Tag später kam es zu erneuten Attacken.

Den zweiten Tag in Folge brachen am Montag Palästinenser in das Josefsgrab, das in der Nähe der in der Westbank gelegenen Stadt Nabus liegt, ein und verwüsteten den Schrein. Ein in den sozialen Medien zirkulierendes Video zeigt einen Mann, der im Inneren des vom Angriff des Vortages schon beschädigten Grabes mit Steinen wirft. Dazu ist eine Stimme zu hören, die auf Arabisch ruft:

»Es gibt kein Josefsgrab mehr, ihr Verräter!«

Der Kommentar war offensichtlich an die Palästinische Autonomiebehörde (PA) gerichtet, die nach dem ersten Angriff am Sonntag versprochen hatte, die Stätte wieder instand zu setzen. Der Regionalgouverneur von Nablus, Ibrahim Ramadan, hatte dabei laut Times of Israel erklärt, Nablus sei »eine Stadt der drei Religionen« und bekräftigt, dass sich das Josefsgrab unter dem Schutz der PA befinde.

Der Schrein befindet sich in der Zone A des Westjordanlands, das sich gemäß dem Osloer Abkommen unter vollständiger Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde befindet. Israelis dürfen die Zone ohne vorherige Autorisierung nicht besuchen.

Die biblische Gedenkstätte, die von Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen verehrt wird, war in der Vergangenheit bereits mehrfach Brennpunkt für Auseinandersetzungen. Juden glauben, der biblische Josef sei hier begraben, und auch für Muslime gilt der Schrein als Begräbnisstätte des Propheten Yusuf.

Jüdische Pilger dürfen den Ort in der Regel nur einmal im Monat besuchen, wobei sie von stark bewaffneten Sicherheitskräften begleitet werden müssen. Palästinenser nutzen die Besuche in aller Regel dazu, Steine auf die israelischen Soldaten zu werfen und sie manchmal auch mit Molotowcocktails und Schusswaffen anzugreifen.

Der Angriff von Montag erfolgte, nachdem am Sonntag etwa hundert Palästinenser in das Gelände eingebrochen waren, randalierten und das Innere des Schreins verwüsteten sowie Gegenstände in Brand setzten. Die Ausschreitungen erfolgten im Gefolge von Schusswechseln zwischen palästinensischen Heckenschützen und israelischen Soldaten, die ausgebrochen waren, als Letztere während einer Antiterror-Operation das nahegelegene Lager Balata in der Region Dschenin betreten hatten.

Der montägliche Angriff auf das Josefsgrab erfolgte nur Stunden nachdem zwei Juden bei dem Versuch, zum Schrein zu gelangen, angeschossen worden waren. Die beiden Mitglieder der chassidischen Breslov-Gemeinschaft hatten ihren Besuch beim Josefsgrab mit den Militärbehörden nicht abgesprochen.

Auch die Umstände, unter denen sie angeschossen und leicht verletzt wurden, blieben vorerst unklar. Laut Channel 12 sollen sie versucht haben, bei der Renovierung des Schreins nach dessen Zerstörung am Sonntag mitzuhelfen.

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