Die Opposition sieht ein klares Muster hinter den verdächtigen Wählerregistrierungen: Erdogans AKP wolle sich gegen unangenehme Überraschungen bei der Kommunalwahl am 31. März absichern. Umfragen zufolge muss die sieggewohnte Regierungspartei unter anderem in der Hauptstadt Ankara mit einer Niederlage rechnen. Auch in Istanbul könnte es knapp werden für die AKP. Schon bei einer Volksabstimmung vor zwei Jahren erklärte die Wahlbehörde am Wahltag überraschend, dass auch Wahlzettel ohne offizielle Verifizierung der Wahlkommissionen gültig seien. Die AKP gewann knapp. Als nach der Kommunalwahl von 2014 bei der nächtlichen Auszählung der Stimmen in Teilen von Ankara unerklärlicherweise der Strom ausfiel, erklärte die Regierung, eine Katze habe sich in ein Trafohäuschen geschlichen und einen Kurzschluss ausgelöst. Die AKP konnte ihre Herrschaft in der Hauptstadt damals mit nur einem Prozentpunkt Vorsprung verteidigen.“ (Susanne Güsten: „Opposition wittert vor Kommunalwahlen Betrug“)
