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Wagner-Putsch: Die Auswirkungen auf Syrien und Afrika

Putschisten der Gruppe Wagner in Rostow am Don. (© imago images/SNA)
Putschisten der Gruppe Wagner in Rostow am Don. (© imago images/SNA)

In den vergangenen Jahren fußte die außenpolitische Strategie des Kremls im Nahen Osten und Afrika auch auf dem Einsatz der Wagner-Söldner.

Die Wagner-Söldner unter der Führung von Jewgeni Prigoschin haben in Russland einen Putschversuch unternommem. Städte wie Rostow am Don und Woronesch schienen am Samstag unter ihrer Kontrolle zu stehen, während ein Konvoi aus Wagner-Militärfahrzeugen auf Moskau zurollte.

Die jüngsten Entwicklungen in Russland dürften, egal wie die Konfrontation ausgehen wird, auch schwerwiegende Folgen für Syrien und viele afrikanische Staaten haben, in denen die Truppen der Gruppe Wagner in den letzten Jahren eine wichtige und extrem unrühmliche Rolle gespielt haben. Zwar ist unklar, wie viele von ihnen sich zum Beispiel noch in Syrien aufhalten, ganz abgezogen jedenfalls wurden sie nicht, und Informationen der Financial Times zufolge sollen noch ca. 5000 von ihnen dort stationiert sein. Erst vorgestern drohte Russland den USA in Syrien sogar noch mit Angriffen auf die von der US-Army kontrollierte Al-Tanf Region im Süden des Landes.

Auch im Sudan, in Libyen und im subsaharischen Afrika – insgesamt in 26 Ländern – ist die Gruppe Wagner in unzähligen Konflikten involviert, oft Seite an Seite mit regulären russischen Truppen. Lesenswert ist hierzu die kürzlich von Michael Weiss und Pierre Vaux herausgegebene Studie The Company you keep, in der sie ausführlich analysieren, wie und wo Wagners Leute in den letzten Jahren ihre Finger im Spiel hatten.

So wie bisher wird es wohl kaum weitergehen, und so stellen sich einige Fragen, die vermutlich auch Bashar al-Assad und andere Despoten, die auf russische Hilfe angewiesen sind, gerade umtreiben: Werden die Wagner-Söldner in diesen Ländern jetzt entwaffnet? Oder greifen sie russische Soldaten an? Wie wird das künftige Engagement der Russen aussehen, sollte ihr Heimatland im Chaos versinken?

Zumindest in Syrien ist klar, dass die Situation für Assad ohne russische Luftwaffe und militärische Unterstützung brenzlig werden könnte. Zudem dürften sich überall in der Region Regierungen gerade fragen, was eigentlich geschieht, sollte sich Russland selbst weiter zerlegen, spielte es doch gerade in den letzten Jahren dort eine wachsende Rolle.

Derweil hat Putins tschetschenischer Buddy Ramsan Kadyrow den Wagner-Truppen den Krieg erklärt: Mit »Allah akbar«-Rufen fahren seine Spezialtruppen gerade gen Rostov in den heiligen Krieg:

(Zuerst erschienen auf dem Jungle Blog.)

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