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US-Diplomatin: Normalisierung mit Israel klares saudisches Interesse

Geschäftsführende US-Botschafterin in Israel: Saudis-Interessen an Beziehungsnormalisierung mit jüdischem Staat
Geschäftsführende US-Botschafterin in Israel: Saudis-Interessen an Beziehungsnormalisierung mit jüdischem Staat (Quelle: JNS)

Die Äußerungen der Geschäftsträgerin der US-Botschaft in Jerusalem waren der jüngste Hinweis darauf, dass die Verhandlungen zwischen Israel und Saudi-Arabien auf Hochtouren laufen und ein Abschluss Anfang 2024 für möglich gehalten wird.

Etgar Lefkovits

Ein Friedensabkommen mit Israel sei ein klares saudisches Interesse und werde in Folge wahrscheinlich zu weiteren Abkommen mit anderen muslimischen Ländern führen, sagte die Geschäftsträgerin der US-Botschaft in Jerusalem vergangene Woche. Stephanie Halletts Äußerungen waren der jüngste Hinweis darauf, dass die von den USA geführten Verhandlungen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien auf Hochtouren laufen und ein Abkommen Anfang 2024 für möglich gehalten wird.

»Saudi-Arabien ist das wichtigste Ziel bei der Ausweitung der Abraham-Abkommen«, sagte Hallett, es sei »klar, dass es im Interesse Saudi-Arabiens liegt«. Die US-Diplomatin sprach auf einer Konferenz in Tel Aviv, die von Start-Up Nation Central, einer gemeinnützigen Organisation, die israelische Innovationen in die Welt tragen möchte, anlässlich des dritten Jahrestags der Abraham-Abkommen organisiert wurde. Die von den USA vermittelten Verträge, die unter der damaligen Regierung von Donald Trump im Jahr 2020 geschlossen wurden, beinhalteten, dass Israel seine Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan normalisiert.

In ihren Ausführungen sagte Hallett, die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien sei eine »natürliche Weiterentwicklung« der Abraham-Abkommen und fügte hinzu, dass andere Länder in der breiteren muslimischen Welt diesem Beispiel folgen könnten. Israel sei geradezu »ein natürlicher Ort« für die Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien in den Bereichen Innovation und Technologie.

Die Gespräche über die Einbeziehung Saudi-Arabiens in die Abkommen werden voraussichtlich einige Monate dauern und Diskussionen über Sicherheitsgarantien seitens der USA, über den saudischen Wunsch nach einem zivilen Atomprogramm und über israelischen Gesten gegenüber den Palästinensern beinhalten. »Es gibt Dinge, die Saudi-Arabien sowohl von den USA als auch von Israel will und braucht«, sagte Hallett. Die drei Jahre seit dem Abschluss der Abraham-Abkommen würden einen »unglaublichen Meilenstein« darstellen, der »erst der Anfang ist«.

Israelische Innovation

Unterdessen wird Bahrain im nächsten Jahr eine große israelische Innovationskonferenz ausrichten, deren vorgesehene Fläche gegenüber der ersten Veranstaltung im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt würde, sagte der bahrainische Botschafter in Israel, Khaled Yousif al-Jalahma, auf der Jubiläumsveranstaltung in Tel Aviv.

Die Konferenz Connect to Innovate Middle East mit Start-Up Nation Central wird im Februar in Manama unter der Schirmherrschaft der bahrainischen Führung stattfinden, zu der bis zu 1.500 Teilnehmer erwartet werden, darunter führende Persönlichkeiten aus dem Bereich der Innovation und Würdenträger aus der ganzen Welt.

Der bahrainische Botschafter räumte zwar ein, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in den letzten drei Jahren nur langsam vorangekommen sind, insbesondere im Vergleich zu den aufkeimenden Beziehungen Israels zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, mahnte aber zur Geduld.

»Dies ist ein allmählicher Prozess, der nicht über Nacht geschieht. Manche Leute haben Probleme damit, nach Israel zu kommen«, sagte al-Jalahma mit Blick auf den Zustrom von Touristen aus Bahrain. »Nur weil es langsam ist, heißt das nicht, dass es nicht gut ist.« »Savlanut«, meinte er und benutzte damit das hebräische Wort für »Geduld«, was von den Zuhörern mit Applaus quittiert wurde.

»In drei Jahrzehnten Geschäftsleben habe ich noch nichts gesehen, das stärker ist als Innovation und Technologie, um nachhaltige und sinnvolle Beziehungen zwischen Nationen und Völkern zu schaffen«, sagte der ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmende CEO von Start-Up Nation Central, Avi Hasson. »Die beste Zusammenarbeit wird vom privaten Sektor und den Menschen in Israel vorangetrieben«, bekräftige US-Diplomatin Hallet seine Ausführungen.

(Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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