Die Hamas und ihre Verbündeten, der Iran und dessen Stellvertreter, geben sich von ihrer Fähigkeit überzeugt, nicht nur Krieg gegen Israel führen, sondern ihn auch gewinnen zu können.
Der stellvertretende Vorsitzende des Hamas-Politbüros, Saleh al-Arouri, erklärte Ende August in einer Sendung des libanesischen Fernsehsenders Mayadeen TV, ein Krieg mit Israel sei nicht nur unvermeidlich, sondern das palästinensische Volk brenne darauf, einen solchen zu führen: »Ein totaler Krieg ist unvermeidlich geworden«, sagte der Hamas-Funktionär, und »wir alle halten ihn für notwendig. Wir wollen ihn. Die Achse des Widerstands, das palästinensische Volk und unsere Nation, wir wollen diesen totalen Krieg.«
Das sei nicht nur etwas, was die Hamas in den Medien sage, sondern sei bereite sich auch darauf vor: »Wir treffen uns mit allen Parteien, die an diesem totalen Krieg teilnehmen werden, und wir diskutieren gemeinsam über die verschiedenen Szenarien und Möglichkeiten.« Die Hamas und ihre Verbündeten aus der »Achse des Widerstands«, womit al-Arouri auf den Iran und dessen Stellvertreter wie die libanesische Hisbollah anspielte, seien nicht nur überzeugt, dass es für sie möglich sei, einen solchen Krieg zu führen, sondern auch, ihn zu gewinnen: »Wir werden sie [die Israelis] sicherlich besiegen.«
Neuartige Kriegsführung
Kriege hätten sich verändert, meinte al-Arouri, und ein kommender Waffengang werde nicht wie jener von 1967 sein, »als die israelische Luftwaffe die arabischen Luftstreitkräfte zerstörte und dann in der Lage war, die arabischen Armeen zu jagen. Das wird sich nicht wiederholen. Der Krieg in der Ukraine hat die Dinge verändert. Jetzt gibt es Präzisionswaffen, intelligente Waffen, Cyber-Kriegsführung. Der Krieg hat sich verändert und die Mittel des Krieges haben sich verändert.«
Wie der Ukraine-Krieg gezeigt habe, hätten sich nicht nur die Taktiken, sondern auch die Waffen verändert und damit die klassische Kriegsführung von regulären Armeen. »Seit seiner Gründung hat sich Israel auf seine Überlegenheit in der klassischen Kriegsführung verlassen. Sie sind selbst überrascht von den neuen Errungenschaften der Waffen, die von nichtstaatlichen Einheiten erworben werden können.«
Angesichts all dieser neuesten Entwicklungen seien die Hamas und ihre Verbündeten davon überzeugt, »im Falle eines umfassenden Konflikts den Luftraum und die Seehäfen dieser [israelischen] Entität lahmlegen« zu können, die ohne Strom, Wasser und Kommunikation nicht (über)leben könne. »In einem offenen Krieg wird es eine Ausgangssperre geben und die Wirtschaft wird zum Stillstand kommen«, was das Ende Israel bedeuten werde.
Der innerhalb der Hamas für das Westjordanland einschließlich Jerusalem zuständige Saleh al-Arouri lebt im Libanon, wo er für die Koordinierung der Hamas-Aktivitäten mit den anderen Mitgliedern der »Achse des Widerstands« zuständig und damit für einen großen Teil der militärischen Operationen der Hamas im Ausland verantwortlich ist.
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