Nach Wochen der steigenden Spannungen zwischen dem Iran und den USA wollen diese mit der U-Boot-Verlegung Stärke demonstrieren.
Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat das amerikanische Verteidigungsministerium in einem ungewöhnlichen Schritt bekannt gegeben, zur Verstärkung der 5. Flotte ein Atom-U-Boot in den Nahen Osten verlegt zu haben. Die US Navy verbreitete ein Foto, auf dem die USS Florida beim Passieren des Suezkanals zu sehen ist. Normalerweise gibt das amerikanische Militär nicht bekannt, wo sich seine U-Boote im Einsatz befinden.
Die 5. Flotte ist dem für den Nahen Osten zuständigen US-Zentralkommando (CENTCOM) unterstellt. Ihr Hauptquartier befindet sich in Bahrain, ihre Einsatzgebiete umfassen den Persischen Golf, das Arabische Meer und Teile des Indischen Ozeans. Einem Sprecher der Flotte zufolge wurde das U-Boot in die Region verlegt, »um die regionale Sicherheit und Stabilität auf See zu gewährleisten«. Die USS Florida kann mit bis zu 154 Tomahawk-Marschflugkörpern ausgestattet werden.
Vermehrte Angriffe
In den vergangenen Wochen hat eine Reihe von Zwischenfällen in Syrien die Spannungen zwischen den beiden Ländern merklich erhöht. Dazu gehörten Angriffe auf amerikanische Stützpunkte mit Drohnen iranischer Herkunft, bei denen ein Arbeiter getötet und mehrere Soldaten verletzt wurden, sowie Luftschläge der USA gegen Ziele, die mit den iranischen Revolutionsgarden in Syrien in Zusammenhang stehen.
Beobachter haben in den letzten Wochen eine deutliche Zunahme der Aktivitäten der Revolutionsgarden und ihrer Stellvertretergruppen in der Region festgestellt. Dies dürfte mit dem Eindruck von Schwäche zusammenhängen, den die iranische Führung sowohl von Israel als auch von den USA gegenwärtig gewonnen hat. Mit der Bekanntgabe der Verlegung des U-Boots dürften die USA diesem Eindruck entgegenwirken und Stärke gegenüber dem iranischen Regime demonstrieren wollen.