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Angriffe und Gegenschläge: Zeichen einer iranisch-amerikanischen Eskalation?

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Richtung pro-iranischer Milizen: »Keine Gruppe wird unsere Soldaten ungestraft angreifen.« (U.S. Secretary of Defense/CC BY 2.0)
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Richtung pro-iranischer Milizen: »Keine Gruppe wird unsere Soldaten ungestraft angreifen.« (U.S. Secretary of Defense/CC BY 2.0)

Immer wieder werden in Syrien US-Basen von pro-iranischen Kräften angegriffen, doch nur selten kommen dabei Amerikaner zu Schaden.

Am Freitagmorgen wurde eine US-Basis nahe einem Ölfeld in Nordostsyrien mit einer Rakete angegriffen. Die Attacke ereignete sich nur einen Tag nachdem eine sogenannte Selbstmorddrohne auf einem anderen Stützpunkt in Nordostsyrien eingeschlagen hatte, auf dem sowohl amerikanische als auch verbündete Soldaten stationiert sind.

Bei dem Angriff kurz nach halb zwei am Donnerstagmachmittag wurde ein Arbeiter getötet, der bei einer Firma im Auftrag des Pentagon beschäftigt war, sechs amerikanische Soldaten wurden verletzt. Laut dem US-Geheimdienst soll es sich um eine Drohne »iranischen Ursprungs« gehandelt haben.

Als Reaktion auf den Angriff unternahm das US-Militär noch am Donnerstag Luftschläge gegen Einrichtungen von Gruppierungen aus dem Umfeld der iranischen Revolutionsgarden in Ostsyrien. Dabei sollen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte acht pro-iranische Kämpfer getötet worden sein.

Obwohl pro-iranische Kräfte in den vergangenen zwei Jahren mehrere Dutzend Angriffe auf Stützpunkte der rund 900 in Syrien verbliebenen amerikanischen Soldaten und auf deren Verbündete unternommen haben, kommt es dabei nur selten zu amerikanischen Opfern – mit ein Grund dafür, warum die USA sich nicht öfter gezwungen sehen, direkt gegen die vom Iran aufgebaute militärische Infrastruktur im Land vorzugehen.

Die Häufung solcher Attacken in den letzten Wochen und die amerikanische Reaktion darauf könnten aber Anzeichen für eine Zuspitzung des iranisch-amerikanischen Konflikts in Syrien sein. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte jedenfalls an, dass Vereinigten Staaten auf Angriffe »zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl« reagieren würden. Er fügte hinzu: »Keine Gruppe wird unsere Soldaten ungestraft angreifen.«

Ein Sprecher des Pentagon betonte dagegen: »Wir suchen keinen Konflikt mit dem Iran. Wir wollen keine Eskalation mit dem Iran«. Auf die Frage, ob die USA den Iran für die Angriffe seiner Handlergruppen verantwortlich machten, antwortete er: »Der Iran unterstützt diese Gruppen zweifellos und hat daher die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie nicht zu Unsicherheit und Instabilität beitragen.«

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