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Was Ukraine-Krieg und Iran-Atomstreit miteinander zu tun haben

Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Atomverhandlungen in Wien sind noch nicht abzusehen. (© imago images/Christian Ohde)
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Atomverhandlungen in Wien sind noch nicht abzusehen. (© imago images/Christian Ohde)

Momentan kann noch niemand einschätzen, welche Folgen der Krieg in der Ukraine auf die Atomverhandlungen in Wien haben wird.

Trotz der russischen Aggression in der Ukraine sind die USA entschlossen, im Rahmen der Atomverhandlungen mit dem Iran weiter mit Russland zusammenarbeiten zu wollen. Das gab der Sprecher des US-Außenministeriums bekannt. Auch wenn Russland sich »auf der Weltbühne zum Paria gemacht hat«, werde man an einer Kooperation in Fragen festhalten, die »grundlegend für unsere nationalen Sicherheitsinteressen (sind)«. Der russische Einmarsch in der Ukraine dürfe »nicht dem Iran grünes Licht zur Entwicklung von Nuklearwaffen geben«.

In den vergangenen zwei Wochen sollen bei den Verhandlungen in Wien »bedeutende Fortschritte« gemacht worden sein, doch seien ernste Fragen nach wie vor offen. Die Gespräche sind derweil unterbrochen, da der iranische Chefunterhändler zu Beratungen nach Teheran zurückgeflogen ist.

Derzeit ist noch völlig unklar, welche Folgen der russische Krieg gegen die Ukraine für die Atomverhandlungen haben wird, da viele Fragen zum gegebenen Zeitpunkt nicht beantwortet werden können. Wird der verschärfte Konflikt zwischen Russland und dem Westen zu einer Verhärtung der iranischen Verhandlungspositionen führen?

Wird Russland, das sich in der Vergangenheit in den Verhandlungen oft als Vermittler zwischen dem iranischen Regime und dem Westen in Szene gesetzt hat, an dieser Rolle festhalten? Oder werden Russland und der Iran in den Gesprächen jetzt eine gemeinsame Front gegen die westlichen Verhandler bilden?

Wird der Westen im Angesicht der russischen Aggression in der Ukraine geeinter und entschlossener auftreten, oder auf einen raschen Abschluss der Gespräche drängen, um dieses Thema erst einmal beiseiteschieben zu können?

Wird der Iran den neuen Ost-West-Konflikt als Chance auf bessere Beziehungen zu Moskau verstehen, die dabei helfen könnten, den Druck der Wirtschaftssanktionen zu mildern und daher eine Wiederauflage des Atomabkommens weniger dringlich machen?

In Israel äußerte sich Außenminister Jair Lapid besorgt über die Wirkung der Ukraine-Eskalation auf den Atomstreit mit dem Iran: »Das beunruhigt uns sehr, da es den Fokus von den Atomgesprächen in Wien ablenkt, wo wir gerne mehr amerikanische Aufmerksamkeit hätten, um zu verhindern, dass dort gefährliche Dinge passieren.«

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