„Präsident Trump entließ am Dienstag John R. Bolton, seinen dritten nationalen Sicherheitsberater, wegen grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten über den Umgang mit großen außenpolitischen Herausforderungen wie dem Iran, Nordkorea und Afghanistan.
Donald Trump gab die Entscheidung auf Twitter bekannt. ‚Ich habe John Bolton gestern Abend mitgeteilt, dass seine Dienste im Weißen Haus nicht mehr benötigt werden. Ich war mit vielen seiner Vorschläge überhaupt nicht einverstanden, wie auch andere in der Administration, und deshalb habe ich John um seinen Rücktritt gebeten, der mir heute Morgen mitgeteilt wurde. Ich danke John sehr für seinen Dienst (…)‘.
Sein Abgang geht mit Trumps Bestrebungen einher, auf diplomatischem Wege auf zwei der hartnäckigsten Feinde der Vereinigten Staaten zuzugehen – Bemühungen, die Hardliner in der Regierung wie Bolton, die Nordkorea und den Iran als zutiefst unzuverlässig betrachten, Sorgen bereitet haben. (…) Seinen Bewunderern galt Bolton als Versicherung gegen das, was sie als naive Diplomatie fürchten; als nüchterner Realist, der einen in Außenpolitik unerfahrenen Präsidenten davon abhalten könne, gerissenen Gegner Geschenke zu bereiten. (…)
In Kern spiegelt die Spaltung eine grundsätzliche philosophischen Differenz wider, die die Trump-Präsidentschaft prägt. Während er sich kriegerischer Sprache hingibt, kam Donald Trump als jemand ins Weiße Haus, der skeptisch gegenüber militärischen Abenteuern im Ausland ist und versprochen hat, auf dem Verhandlungsweg Lösungen die brennendsten Konflikte zu finden. John Bolton ist dagegen einer der ausgesprochenen Falken Washingtons und entschiedener Verfechter des Einsatzes amerikanischer Macht zur Verteidigung der Interessen des Landes gewesen.“ (Peter Baker, New York Times: „Trump Fires John Bolton as National Security Adviser“)