Nachdem sich zuletzt eine leichte Entspannung der Lage angedeutet hatte, entsendet die Türkei erneut ein Forschungsschiff in die umstrittenen Gewässer.
Spiegel Online
Gerade hatte sich eine leichte Entspannung im Verhältnis zwischen der Türkei und Griechenland angedeutet. Doch nun entsendet Ankara das Forschungsschiff “Oruc Reis” erneut. Es steht im Zentrum des Streits um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer.
Das Gas-Erkundungsschiff werde sich von diesem Montag an bis zum 22. Oktober in diesen Gewässern aufhalten, kündigte die türkische Marine am Sonntagabend an. Die “Oruc Reis” wird den Angaben zufolge unter anderem südlich der griechischen Insel Kastelorizo unterwegs sein und von zwei anderen Schiffen begleitet werden. Griechenland beansprucht die Gewässer rund um Kastelorizo für sich. Dies weist die Türkei zurück.
Zuletzt hatte sich der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan zu Gesprächen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis bereit erklärt. Auch vereinbarten beide Länder unter Vermittlung der Nato einen Mechanismus zur Vermeidung militärischer Zwischenfälle. (…)
Die griechische Regierung sieht in der erneuten Entsendung des türkischen Forschungsschiffes eine “große Eskalation und eine direkte Bedrohung für Frieden und Sicherheit in der Region”. Das teilte das griechische Außenministerium mit. Man fordere die Türkei auf, ihre Entscheidung unverzüglich rückgängig zu machen und die “illegale Aktion” sofort zu beenden. Griechenland lasse sich nicht erpressen.
(Aus dem Artikel „Türkei entsendet Gas-Erkundungsschiff erneut ins östliche Mittelmeer“, der bei Spiegel Online erschienen ist)