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Saudischer Islamgelehrter: Neue Schule der Rechtsprechung muss gegründet werden

Der saudische Islamgelehrte Saleh al-Moghamsy mit Kronprinz Mohammed bin-Salman
Der saudische Islamgelehrte Saleh al-Moghamsy mit Kronprinz Mohammed bin-Salman (Quelle: YouTube)

In der islamischen Überlieferung, vor allen in den Hadithen, habe es eine Menge Übertreibungen gegeben, die eine Neubewertung der Materie nötig machten.

Der saudi-arabische Islamgelehrte Saleh al-Moghamsy sagte in einer am 7. April auf dem saudischen Channel 1 ausgestrahlten Sendung, dass die islamische Rechtsprechung überprüft werden müsste und eine neue Schule der islamischen Rechtsprechung gegründet werden sollte. »Was ich von Allah erbitte – und meine islamischen Gelehrtenkollegen mögen mir verzeihen«, sagte al-Moghamsy »ist, dass durch mich eine neue Schule der islamischen Rechtswissenschaft entsteht. Das ist es, was ich mir von Allah wünsche und was ich zu erreichen trachte

In der Geschichte des islamischen Rechts habe es viele »Übertreibungen« gegeben habe, weswegen die islamischen Gelehrten »diese Fragen neu bewerten« müssten. Es sei zwingend und »unumgänglich«, die Rechtsprechung der Vergangenheit zu überprüfen. So müsse »eine neue Schule der islamischen Rechtsprechung geschaffen werden, sei es durch eine Gruppe von Menschen oder durch einen Einzelnen, und ich bete zu Allah, dass ich dieser Einzelne sein darf.«

Schwieriges, aber notwendiges Unterfangen

Er wisse, dass die in Reaktion auf seine Ausführungen »fast unglaubliche Dinge« gesagt und dass sich manche Gläubige von ihm abwenden werden, »aber ich bin über 60, und wenn ich nicht einmal die Dinge sagen könnte, die ich mir von Allah wünsche, wäre dies der Inbegriff von Schwäche meinerseits«.

»Wenn die Frage lautet, ob das alles notwendig ist«, so al-Moghamsy abschließend, »dann lautet die Antwort 1000-mal ›Jja‹. In jeder Phase des Aufbaus der Rechtsprechung der islamischen Nation wurde etwas übertrieben. Heute müssen wir feststellen, was übertrieben wurde«. Ein Beispiel dafür sie die Überlieferungskette, bei der Übertreibungen dazu geführt hätten, »dass Hadithe aufgenommen wurden, die nur schwer dem Propheten Muhammad zugeschrieben werden können«. Hier müsse, auch wenn das ein schwieriges Unterfangen sei, eine Neubewertung vorgenommen werden, »selbst wenn die Hadith-Gelehrten argumentieren, dass die Überlieferungskette authentisch ist. Dies sollte nicht ausreichen. Der Text des Hadith selbst muss korrekt sein.«

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