Tatsächlich wurden viele salafistische Prediger in den Golfstaaten ausgebildet. „Dann werden sie nach Bosnien zurückgeschickt, um zu missionieren (…) Die meisten Muslime in Bosnien-Herzegowina fürchten sich vor dem radikalen und politischen Islam. In den letzten zwei Jahren, seit immer mehr Touristen aus den Golfstaaten nach Bosnien kamen, äußerten viele ihre Bedenken, dass der Salafismus dadurch stärker werden könnte. (…)
Von den Besuchern vom Golf profitieren besonders die einheimischen Salafisten. Im Sommer war tagtäglich zu beobachten, wie bosnische Wahhabiten die Touristen vom Flughafen abholten, in ihre eigenen Autos verfrachteten und zuweilen auch bei sich selbst unterbrachten. Azinovic verweist darauf, dass das Geld, dass sie als Touristenführer, Fahrer oder Bodyguards verdienen, am regulären Bankensystem vorbeiläuft. ‚Da werden keine Steuern eingefordert‘, sagt er. ‚Es ist ziemlich plausibel, dass mit diesem Geld auch ein ideologischer Einfluss einhergeht, obwohl ich dafür keine Evidenz habe.‘“ (Adelheid Wölfl: „Bosnien hat ein Salafisten-Problem“)