Der jetzige Zeitpunkt, zu dem das Schiffsmanöver stattfindet, wurde aus russischer Sicht wohl nicht zufällig gewählt.
Während die internationale Sorge wegen der russischen Truppenaufstockungen nahe der ukrainischen Grenze wächst, hat Moskau angekündigt, an einem gemeinsamen Marinemanöver mit China und dem Iran teilnehmen zu wollen.
Am Dienstag erklärte das russische Verteidigungsministerium, ein Kommando seiner Pazifikflotte sei in den Hafen von Tschahbahar in der iranischen Provinz Belutschistan eingelaufen. Bei den infrage stehenden Schiffen soll es sich um den Raketenkreuzer »Varyag«, den U-Boot-Jäger »Admiral Tributs« und den Seetanker »Boris Butoma« handeln, die ihren Heimathafen Wladiwostok Ende 2021 verlassen hatten.
Das gemeinsame Manöver im Persischen Golf war bereits im August 2021 vom russischen Botschafter in Teheran, Levan Dzhagaryan, für Ende 2021 oder Anfang 2022 angekündigt worden. Dzhagaryan sagte gegenüber den russischen Staatsmedien, die verstärkte militärische Zusammenarbeit der drei Länder diene der »Sicherheit der internationalen Schifffahrt« und der »Bekämpfung der Piraterie«.
Der ehemalige Supreme Allied Commander Europe der NATO, Curtis M. Scaparrotti, sagte laut dem amerikanischen Wochenmagazin Newsweek, der Iran und China beobachteten momentan sehr genau, wie sich die USA in der Ukraine-Krise gegenüber Russland verhalten.
Es sei kein Zufall, so Scaparrotti, dass das Marinemanöver zeitgleich mit jener Militärübung stattfinde, die Russland gemeinsam mit Belarus an der Grenze zur Ukraine und den NATO-Staaten Polen, Litauen und Lettland abhält.
Die verschiedenen Schritte ständen »in einem Zusammenhang und liefern [dem chinesischen Staatspräsidenten] Xi Jinping und dem Iran Informationen« darüber, was von den USA zu erwarten wäre, würde Peking die Spannungen mit Taiwan verstärken oder der Iran Ähnliches im Nahen Osten tun.