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Russische Bomben auf Markt in Syrien

Bomben in einem russischen Flugzeug über Syrien. (© imago images/ITAR-TASS)
Bomben in einem russischen Flugzeug über Syrien. (© imago images/ITAR-TASS)

Der Krieg in Syrien ist aus den Nachrichten verschwunden, vorbei ist er aber nicht. Und auch die russische Luftwaffe tötet eifrig weiter.

Vor etwas mehr als zehn Jahren setzte das syrische Regime Giftgas gegen die eigene Bevölkerung ein. Das war noch vor der massiven militärischen Intervention Russlands, die dafür sorgte, die Lage mit brachialer Gewalt zu Assads Gunsten zu wenden.

Auch wenn der Konflikt seit einiger Zeit festgefroren ist und wenig Spektakuläres mehr geschieht, gehen das tägliche Leiden und Sterben weiter. Ebenso, wenn auch lange nicht mehr so heftig wie früher, die Angriffe der russischen Armee, die inzwischen wohl ohne Unterstützung der Wagner-Truppe agiert, die gerade andere Probleme hat. Der britische Telegraph schildert einen dieser Angriffe, den bisher wohl tödlichsten dieses Jahres, auf den Markt der Stadt Jisr al-Shughur im Norden des Landes:

»Überlebende berichteten von der schrecklichen Zerstörung auf dem Marktplatz, wo sich das Blut syrischer Zivilisten mit der roten Farbe zerschlagener Tomaten vermischte. (…) Mindestens neun Menschen wurden in der ersten Welle des Massakers getötet. Dutzende von verletzten Syrern lagen verstreut auf dem Marktplatz zwischen den Gurken, Tomaten, Auberginen und Wassermelonen, die noch vor wenigen Minuten an den Ständen der Bauern aufgereiht waren. Kurz darauf kehrten russische Jets in dasselbe Gebiet zurück und feuerten zwei weitere Raketen ab, die weitere Tote und Verletzte forderten, sodass die Zahl der Getöteten auf dreizehn stieg.«

Derweil gehen an anderer Stelle des Landes neue Proteste los. Seit fünf Tagen wird im drusisch bewohnten Südwesten des Landes wieder gegen das Regime demonstriert. Hunderte Menschen haben in as-Suweida am Donnerstag gegen die katastrophale Wirtschaftslage protestiert und »den Abgang des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad gefordert«. Aktivisten zufolge seien die erneuten Proteste in der vergangenen Woche infolge eines plötzlichen steilen Anstiegs der Treibstoffpreise ausgebrochen.

(Der leicht überarbeitete Beitrag ist zuerst beim Jungle-World-Blog Von Tunis nach Teheran erschienen.)

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