Morde an Gegnern: Islamischer Staat terrorisiert Flüchtlingslager in Syrien

Viele der Insassen in al-Hol sind Anhänger des Islamischen Staates
Viele der Insassen in al-Hol sind Anhänger des Islamischen Staates (© Imago Images / ZUMA Wire)

Im berüchtigten Lager al-Hol im Nordosten Syriens kam es im vergangenen Monat zu einer Verdreifachung der tödlichen Gewalt.

Al-Monitor

In dem Lager für Angehörige des Islamischen Staates (IS) wurden im Januar insgesamt 20 Männer und Frauen getötet. Zu den Morden zählen die Erschießung eines lokalen Beamten und eines Polizisten sowie die Enthauptung eines irakischen Mannes. Wie Associated Press am Donnerstag berichtete, entspricht die Zahl für Januar damit fast dem Dreifachen der durchschnittlichen Anzahl von Morden im Lager pro Monat.

Al-Hol beherbergt etwa 62.000 Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder. Die meisten Bewohner des Lagers stammen aus Syrien und dem benachbarten Irak, aber es sind auch mehrere tausend Ausländer aus der ganzen Welt interniert, die sich dem IS angeschlossen hatten. Viele der Insassen sind Ehefrauen und Kinder von IS-Kämpfern, aber auch Vertriebene, die im IS-Gebiet gelebt hatten, befinden sich darunter.

Die von den USA unterstützten und kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) kontrollieren das Lager. Die SDF haben den IS im Jahr 2019 besiegt und aus dem letzten von ihm gehaltenen Territorium verdrängt, die islamischen Kämpfer sind jedoch trotzdem weiter in Syrien aktiv. Die Morde in al-Hol wurden von IS-Loyalisten gegen Personen durchgeführt, die sie als Feinde des Kalifats betrachten, so die AP.

(Aus dem Artikel „Killings on the rise in Syria’s al-Hol camp“, der bei Al-Monitor erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!