Westdeutscher Rundfunk: Geert Wilders ein Spion der Juden

Von Stefan Frank

Westdeutscher Rundfunk: Geert Wilders ein Spion der JudenIn seiner Reihe „Die Story“ zeigte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am 8. März einen 40-minütigen Dokumentarfilm („Holland in Not – Wer ist Geert Wilders?), der suggerierte, der niederländische Politiker Geert Wilders sei eine Marionette der Juden – er habe schließlich eine „jüdische Großmutter“ und zudem „ein Jahr in Israel verbracht“. Außerdem erhalte er Geld von Juden aus dem Ausland. In den Niederlanden stehen nämlich Parlamentswahlen an, und so kam der WDR auf die Idee, eine Pseudodokumentation über den Vorsitzenden der Partei für die Freiheit, Geert Wilders, zu produzieren (den einzigen niederländischen Politiker, für den sich deutsche Journalisten dauerhaft interessieren).

Wie stellt man das an, wenn man sich im Land der Windmühlen, Tulpen und Holzclogs nicht auskennt? Der WDR nahm einen Film, den der „Filmemacher“ (so und nicht anders wird er durchgehend im Film genannt) Joost van der Valk von der Firma „Red Rebel Films“ (die nur aus van der Valk und seiner Frau Mags Gavan besteht), vor acht Jahren für die BBC produziert hatte, dampfte ihn auf die Hälfte ein und versah ihn mit deutschen Kommentaren. Dadurch, dass am Anfang Schnipsel von Fernsehnachrichten über einige der in Europa in jüngster Zeit verübten dschihadistischen Terroranschläge gezeigt wurden, wurde zudem zweierlei suggeriert: zum einen, dass der Film Aktualität besitze – was er nicht tut, denn er ist eben alt und nicht neu; zum anderen, dass er sich mit dem Problem des Islamismus in Europa beschäftige – was ebenfalls nicht der Fall ist.

Der Neuaufguss dieses Machwerks tut so, als sei in den acht Jahren, die vergangen sind, seit das Hauptmaterial des Films gedreht und die Interviews geführt wurden, nichts passiert – als hätte es die Terroranschläge von Paris, Brüssel, Nizza, Berlin usw. nie gegeben. Die Ausgangsbotschaft, an der alle, die im Film zu Wort kommen, gemessen werden, lautet: Wer vor den Gefahren des Islamismus warnt, leidet unter Paranoia. So weit, so bekannt und alltäglich.

Was auch im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen nicht gewöhnlich ist, ist die offen rassistische antijüdische Hetze, die in diesem WDR-Film betrieben wird: Die sich durch den ganzen Film ziehende Botschaft, dass Juden in aller Welt gemeinsam und organisiert hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen. Es ist im deutschen Fernsehen wohl bislang nicht vorgekommen, dass jemand, der vorgibt, über einen europäischen Politiker zu berichten, im Geiste der Nürnberger Rassegesetze dessen „jüdische Großmutter“ ermittelt; dass er wissen möchte, ob die betreffende Person Geld von amerikanischen Juden erhält und dass er nach Israel reist, um dort diejenigen aufzusuchen, die den fraglichen Politiker vor über 30 Jahren im Stile einer Gehirnwäsche politisch auf den von ihnen erwünschten Kurs gebracht haben sollen.

 

Der Henker als Zeuge

Schon die Auswahl der muslimischen Gesprächspartner, die dazu dienen, Geert Wilders anzuklagen, ist ausgesprochen merkwürdig. Es wird nicht schwer sein, in Amsterdam ein paar sympathische, normale Leute zu finden, die aus einem muslimischen Land stammen und bereit sind, vor der Kamera ihre Meinung über einen Politiker zu sagen, in diesem Fall über Wilders. Nach denen aber hat van der Valk offenbar gerade nicht gesucht; stattdessen hat er keine Mühe gescheut, als Stimmen der Muslime die finstersten Gestalten zu Wort kommen zu lassen, die er finden konnte: eine Hijab tragende Lehrerin, die sich als Holocaustleugnerin zu erkennen gibt, sowie einen muslimischen Rechtsextremisten, der gar nicht aus den Niederlanden, ja: noch nicht einmal aus Europa stammt, sondern in Amerika lebt (ausgerechnet aus dessen Mund wird dem Zuschauer übrigens mitgeteilt, dass Wilders über Dinge rede, von denen er keine Ahnung habe) und der sich als Henker des Islamischen Staates eignen würde.

Beginnen wir mit der „türkische[n] Lehrerin“, die, so der Kommentar aus dem Off, „Parallelen zur Vergangenheit zieht“. Sie schildert im Film die Lage von Muslimen in den Niederlanden nämlich so: „Inzwischen denke ich an die 1940er Jahre, als Juden den Davidstern tragen und vor einem Laden fragen mussten: ‚Darf ich reinkommen? Darf ich in das Schwimmbad gehen? Es ist fast wie früher.‘“ Sie verharmlost den Holocaust, unseren Filmemacher, den roten Rebellen, stört das nicht. Wer so etwas behauptet, der wird, wenn man ihn fragt, sicherlich bestreiten, dass die niederländischen Juden gleich nach der deutschen Besatzung aus ihren Wohnungen geholt, in Züge verladen und in die Vernichtungslager transportiert wurden, wo sie ermordet wurden. Bloß fragen mussten sie, ehe sie ins Schwimmbad gehen durften. Diese Lehrerin ist mindestens eine implizite Holocaustleugnerin, und wenn man erst den ganzen Film gesehen hat, kann man nicht glauben, dass es ein Zufall ist, dass ausgerechnet sie zu Wort kommt.

Der nächste muslimische Zeuge gegen Wilders ist wiederum ein „Lehrer“, aber keiner, der an irgendeiner staatlichen Schule unterrichten würde, sondern „ein muslimischer Lehrer“, also ein Geistlicher: Scheich Khalid Yasin. Warum es für den Film einen Geistlichen aus den USA braucht, lässt sich nur so erklären: Er hat genau die Botschaft, die van der Valk transportieren möchte. Vorgestellt wird er so: „Extrem beliebt ist der Amerikaner bei jungen europäischen Muslimen. Er setzt sich gegen radikale Ideen ein. Geert Wilders sieht er kritisch.“

Die Logik geht wohl so: Wenn ein Muslim, der sich gegen radikale Ideen einsetzt, Geert Wilders kritisch sieht, dann wird er wohl Recht haben. Über Wilders sagt der Scheich: „Wenn ich heute in den Niederlanden leben würde, hätte ich große Angst, dass Leute wie Herr Wilders zu Hass aufstacheln und solche Botschaften verbreiten könnten und dass er einige Dinge tun könnte, die er, wie er sagt, gerne tun würde. Ich denke, was er letztendlich tun würde: Er könnte eine Atmosphäre schaffen für Krieg. Eine Atmosphäre, die zum Zusammenstoß von ethnischen Gruppen führt.“

Westdeutscher Rundfunk: Geert Wilders ein Spion der Juden
Khalid Yasin

Die Aussage ist, für sich genommen, eine Meinung, die so legitim ist wie jede andere. Ganz und gar fragwürdig ist aber die Art und Weise, wie van der Valk – und mit ihm der WDR und das öffentlich-rechtliche deutsche Fernsehen – den Zuschauer über die Identität von Khalid Yasin in die Irre führen. Khalid Yasin ist weit entfernt davon, jemand zu sein, der sich „gegen radikale Ideen einsetzt“; in Wahrheit ist er selbst einer von denen, die „zum Hass aufstacheln“ und eine „Atmosphäre für Krieg schaffen“.

In einer detaillierten Kritik der BBC-Version von van der Valks Film, die der bekannte linksliberale britische Blog „Harry`s Place“ („BBC Wilders Documentary Promotes Extremists and Members of Extremist Groups) seinerzeit veröffentlichte, war schon 2011 eine Reihe von Aussagen Yasins zitiert worden, die man damals mit Al-Qaeda oder dem Iran in Verbindung gebracht hätte und die man heutzutage die Ideologie des Islamischen Staates nennen würde. Einige Beispiele:

„Wir brauchen nicht zu den Christen oder den Juden zu gehen und mit ihnen über den Dreck reden, den sie glauben. Wir Muslimen wurden einer Gehirnwäsche unterzogen, weil die kuffaar [Ungläubigen] Gehirnverschmutzung betreiben. Ihr guckt das kaffir-Fernsehen, Eure Frauen gucken es jetzt gerade und Eure Kinder gucken es und werden verschmutzt und durchdrungen und infiziert, so dass Ihr und Eure Kinder das Haus als Muslime verlasst und als kaffirs zurückkehrt.“

Die Ungläubigen bezichtigt der bei jungen europäischen Muslimen extrem beliebte Scheich auch, in Afrika den Aids-Virus verbreitet zu haben. Und er sagt:

„Es gibt keinen Muslim, der einen nichtmuslimischen Freund hat. Wenn Ihr die Kleider der kafirs lieber mögt als die Kleider der Muslime [dann wisset, dass] die meisten Namen auf diesen Kleidungsstücken die von Schwuchteln, Homosexuellen oder Lesben sind. Der Koran hat eine sehr klare Position zu Homosexualität, Lesbischsein und Sex mit Tieren – dies sind Verirrungen, amoralisch und wenn sie vor Gericht kommen und verurteilt werden, sind sie mit dem Tod zu bestrafen.“

Überhaupt, bestrafen. Ein vorbildlicher Rechtsstaat ist für Yasin ein Staat mit einer Justiz wie in Saudi-Arabien (dem Land, in dem Arabisch studiert hat). In einer seiner Predigten, die es nach Angaben des Telegraph auf DVD gibt, schwärmt er:

„Dann können die Leute Menschen ohne Hände sehen, können in der Öffentlichkeit Köpfe die Straße runterrollen sehen, Leuten werden die Hände und Füße an entgegengesetzten Seiten abgeschlagen und sie können sehen, wie sie gekreuzigt werden … Sie sehen, wie Leute an den Pfahl gebunden und öffentlich ausgepeitscht werden, sie sehen es, und weil sie es sehen, dient es ihnen als Abschreckung, weil sie sagen, ich will nicht, dass das mir passiert.“

WDR, mir graut vor dir.

 

Hinter Wilders: das Weltjudentum

Soviel zu van der Valks Zeugen; der Rest des Films – der überwiegende Teil – kommt völlig ohne Beweise aus, denn von nun an geht es nur noch um die jüdische Weltverschwörung, die angeblich hinter Geert Wilders steht; hier gibt es Bilder von bärtigen Männern mit schwarzen Hüten, von der Klagemauer, von New Yorker Wolkenkratzern, Kippas, Israelfahnen, dazu immer bedrohliche Musikuntermalung.

Es fängt an mit dem Interview eines Mannes, der scheinbar einfach nur ein weiterer Wilders-Unterstützer ist, von denen zuvor schon einige gezeigt wurden. Der Kommentar stellt ihn so vor: „Manche Wähler der Freiheitspartei wie Robert, der seinen kompletten Namen nicht nennen möchte, haben noch radikalere Meinungen zum Islam als Wilders.“ Robert wird beim Kampfkunsttraining im Freien gezeigt, während des Interviews trägt er eine Trainingsjacke, auf der „Jewish Task Force“ steht. Damit klar wird, dass Robert Jude ist, zeigt van der Valk ihn, wie er am Computer einen Text in übergroßer hebräischer Schrift liest.

Dann heißt es: „Robert gehört zu einer Organisation, die die extremste Form von Zionismus propagiert.“ Man fühlt sich an den Film „Das Leben des Brian“ erinnert. Die „extremste Form von Zionismus“? Muss man, um dazuzugehören, die Römer wirklich verdammt hassen? An dieser Stelle wird das Wort Jewish auf der Rückseite der Trainingsjacke in Großaufnahme gezeigt. „Sie [diese extremste Form von Zionismus; Anm. Mena Watch]  glaubt, dass Muslime Europa in ein Eurabien verwandeln wollen.“ Aha. Was hat das mit Zionismus zu tun? In Wirklichkeit: nichts. Doch der WDR erwartet, dass der Zuschauer das Gemeinte nicht nur versteht, sondern dass er es ohne Erklärung versteht. Was er für selbstverständlich hält und deshalb nicht zu sagen braucht, ist nämlich Folgendes: Das Codewort „Zionismus“ – das hier so verwendet wird, wie es Neonazis tun – meint in dem Film das, wofür es vor 1945 den Begriff „Verjudung“ gab.

Es wird niemand glauben, dass van der Valk bei seiner Recherche rein zufällig auf einen jener militanten jüdischen Nationalisten gestoßen wäre, denen man in den Niederlanden auf Schritt und Tritt begegnete. Es ist klar, dass es andersherum war: Bei seiner Google-Recherche – und davon versteht van der Valk etwas, wie wir im Verlauf des Films erfahren werden – hat er wohl nach „Wilders + Joden“ oder ähnlichem gesucht, weil die Juden unter allen denkbaren demografischen Gruppen diejenige sind, die allein ihn interessiert.

Nach dem Gespräch mit Robert fährt van der Valk dann auch gleich zum Flughafen; um über Geert Wilders berichten zu können, muss er um die Welt reisen und sich auf Judensuche begeben: New York, Philadelphia, Jerusalem und die Wüste von Judäa; der einzige Ort in den Niederlanden, der im Verlauf des Films noch relevant wird, ist das israelische Konsulat (dorthin soll es Wilders in seiner Eigenschaft als jüdischer Spion immer wieder gezogen haben).

Westdeutscher Rundfunk: Geert Wilders ein Spion der Juden
Daniel Pipes

Die Kamera zeigt jetzt ein New Yorker Straßenbild. Zuerst zu sehen: ein orthodoxer Jude mit Hut. Der Kommentar lautet: „Wilders hat auch einige große finanzielle Unterstützer in den USA. Daniel Pipes ist einer von ihnen. Er leitet in Philadelphia einen Think Tank mit dem Namen Middle East Forum.“ Daniel Pipes ist ein renommierter Nahostwissenschaftler, was man aber in dem Film nicht erfährt. Van der Valk interessiert sich nur für die Prozesskostenhilfe, die Pipes Geert Wilders hat zukommen lassen. Das Gespräch geht so:

Van der Valk: „Stimmt das, was Sie einer niederländischen Zeitung gesagt haben, dass es eine sechsstellige Summe war?“

 Pipes: „Ja, das stimmt.“

Diese Frage hätte Pipes, der nicht pressescheu ist, auch telefonisch oder per E-Mail beantwortet – aber dann hätte van der Valk nicht so tun können, als hätte er sich in die Höhle des Löwen begeben. „Zurück in den Niederlanden möchte Filmemacher van der Valk ein besseres Verständnis davon bekommen, wie sich Wilders finanziert“, heißt es dann. „Er findet heraus, dass Wilders einen weiteren großen amerikanischen Sponsor hat, David Horovitz, Gründer des Think Tanks David Horovitz Freedom Center, das einige antiislamische Webseiten sponsert.“

Was van der Valk dann herausfindet, macht selbst langjährige Kenner der Judenszene sprachlos: „Wenn man Geert Wilders und Israel im Internet sucht, ergibt das über eine halbe Million Einträge.“ Lässt sich das toppen? Oh ja: Sucht man nämlich „van der Valk + Israel“ im Internet, ergibt das 610.000 Einträge, also 20 Prozent mehr! Was sagt uns das? Nichts, so wie der ganze Film. Hier verhält es sich ähnlich wie im schlechten Krimi, wo der Mörder eine Figur ist, die erst kurz vor Schluss eingeführt wurde. Bei van der Valk ist letztlich Wilders‘ „jüdische Großmutter“ der Dreh- und Angelpunkt von allem. Die Großmutter, jetzt wird so manches klarer. Etwa das:

„In seiner frühen politischen Karriere ist Wilders ein Mitglied in der Auslandsabteilung der VVD und auf Israel spezialisiert.“ (Im Bild: Israel-Fahne des Konsulats in Den Haag). „Er besucht bei vielen Gelegenheiten deren (sic!) Konsulat.“

00Wilders: Liebesgrüße aus Jerusalem

Westdeutscher Rundfunk: Geert Wilders ein Spion der JudenDann wird eine Website gezeigt, auf der ein Foto von Wilders mit Kippa zu sehen ist. Aufgenommen wurde es bei der Trauerfeier für Israels ehemaligen Ministerpräsidenten Ariel Sharon im Januar 2013, doch der Zuschauer soll glauben, es wäre Wilders‘ typische Kopfbedeckung, die er immer dann trägt, wenn er sich unbeobachtet wähnt. Etwa bei einem seiner legendären Spionageeinsätze: „Es ist die Regelmäßigkeit dieser Besuche [im israelischen Konsulat in Den Haag], die dazu führte, dass Wilders zeitweise vom niederländischen Sicherheitsdienst, dem AIVD, beobachtet wird.“ (Im Bild: Wilders mit Kippa als Tourist an der Klagemauer).

„Wilders macht kein Geheimnis aus seiner großen Zuneigung zu Israel. Er hat eine jüdische Großmutter und eine jüdische Frau. Er lebte sogar eine Weile als Jugendlicher im Heiligen Land. In Israel ist er beliebt und er hat Zugang zu einigen der führenden Politiker des Landes.“

So geht der Film eine lange Weile lang weiter: Immer wieder sind israelische Fahnen, Jerusalem, die Klagemauer und orthodoxe Juden zu sehen – denn: „Van der Valk will mehr darüber wissen, welchen Einfluss Israel auf Wilders‘ Ideen hatte und beschließt, dorthin zu reisen.“ So, wie Indiana Jones die Bundeslade, sucht van der Valk in der Wüste Spuren von Geert Wilders; Artefakte, die eine jüdische Urheberschaft der Partei für die Freiheit belegen, seit langem ein Desiderat in der Politarchäologie.

„Nach dem Schulabschluss zog der junge Geert hier in eine israelische Bauernsiedlung namens Moshav Tomer. Das ist der Ort, wo Wilders in seinen Zwanzigern für länger als ein Jahr lebte, abgeschirmt von palästinensischen Dörfern in der Nähe.“

Zum ersten Mal überhaupt wird nun ein offenbar authentisches Beweisstück präsentiert: „Wilders war nicht immer ein Blondschopf, beweist ein Foto.“  Jemand – offenbar ein Bewohner von Moshav Tomer – fragt: „Ist das tatsächlich Geert?“. „Definitiv“, sagt Helen Gordon, die Verwalterin. „Sein Haar ist so dunkel, hier im Vergleich.“ Sie erinnert sich: „Er war ein sehr netter Junge, kam ein paar mal zurück, mit anderen Leuten. Er führte sie offensichtlich herum. Niemand kommt zurück, wenn er nicht von etwas berührt wurde.“

Die Berührung der Juden – jetzt fügen sich die Puzzleteile zusammen. Erinnern Sie sich noch an Khalid Yasin, den gruseligen Kopf-ab-Scheich und Kreuzigungsbefürworter vom Anfang des Films, bei dem wir uns gewundert haben, warum in des Henkers Namen van der Valk ausgerechnet ihn als muslimischen Geert-Wilders-Kritiker präsentiert, der sich „gegen radikale Ideen einsetzt“? Wie im Teenie-Slasher-Film kommt der verrückte Killer zum Schluss überraschend zurück:

„Ich glaube, [Wilders] hat die Idee des modernen Zionismus begriffen und angenommen. Er benutzt den modernen Zionismus, um die gleichen Ansichten über Muslime und den Koran zu verbreiten, die sich die Juden in Israel nicht trauen zu sagen.“

Wieder ist die im Wind wehende israelische Flagge am Konsulat zu sehen. Yasin weiter:

„Aber Herr Wilders kann ihnen einen Gefallen tun. Er kann außerhalb Israels die Palästinenser so charakterisieren, wie es die Zionisten tun, um ihre Macht zu rechtfertigen. Herr Wilders kann den Islam auf die gleiche Weise beschreiben.“

Wenn also Geert Wilders gegen den Islam ist, dann ist es in Wahrheit ein Stellvertreterkrieg der Juden gegen den Islam, den in Israel zu führen sich die Juden nicht trauen. Es gibt da noch einige andere Thesen, die in dieses Bild passen würden. Manche Muslime sind davon überzeugt, dass die Juden den Ersten Weltkrieg angezettelt hätten, um das Kalifat zu zerstören. Und schon ganz am Anfang, im siebten Jahrhundert, hätten „die Juden und die Magier“ sich verschworen, das Volk gegen den dritten rechtgeleiteten Kalifen Uthman aufzubringen, was dann zu dessen Ermordung und der Spaltung der islamischen umma führte. Kann der WDR auch darüber eine Dokumentation drehen? Auch hier könnte das Produktionsteam wieder zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: gegen Juden hetzen und dabei um die Welt reisen.

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