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Jeremy Corbyn: Gleichsetzung von Israel mit NS ist nicht antisemitisch

Jeremy Corbyn: Gleichsetzung von Israel mit NS ist nicht antisemitisch
Quelle: Twitter

„Die drei größten jüdischen Zeitungen in Großbritannien haben sich zu einem ungewöhnlichen Schritt zusammengeschlossen, um vor Antisemitismus in der Labour-Partei zu warnen. ‚United we stand‘ (deutsch: ‚Wir stehen zusammen‘) heißt es auf der Titelseite der am Donnerstag erschienenen Jewish News sowie auf den Titelseiten der am Freitag erscheinenden The Jewish Chronicle und Jewish Telegraph. Auf allen Covern der Wochenzeitungen erscheint zudem ein gemeinsamer Kommentar der Redaktionen. Darin heißt es: ‚Wir machen das wegen der existenziellen Bedrohung jüdischen Lebens in diesem Land, die von einer von Jeremy Corbyn geführten Regierung ausgehen würde.‘ Corbyn ist der Parteivorsitzende der Labour-Partei und derzeit Oppositionsführer im britischen Unterhaus. ‚Die Werte und Integrität dieser Partei, die bis vor Kurzem das natürliche Zuhause für unsere Community war, wurde von der Corbyn’schen Verachtung für Juden und Israel ausgehöhlt.‘

Dank Corbyn hat der Labour-Parteivorstand kürzlich eine Definition beschlossen, nach der nicht einmal die Gleichsetzung von Israel mit dem Nationalsozialismus grundsätzlich als antisemitisch eingeordnet wird. Eine international anerkannte Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), die auch israelbezogenenen Antisemitismus einschließt und beispielsweise die Dämonisierung, Delegitimierung und Anwendung von doppelten Standards gegenüber Israel verurteilt, wurde damit bestritten. Auf Israel projizierter Antisemitismus werde so für akzeptabel erklärt, heißt es in dem gemeinsamen Titelkommentar: ‚Unter den angenommenen Richtlinien steht es einem Labour-Mitglied frei, die Existenz Israels als rassistische Leistung darzustellen und israelische Politik mit der Nazideutschlands zu vergleichen, außer wenn »Absicht« – was auch immer das heißt – nachgewiesen werden kann.‘ Der jetzige Zeitpunkt wurde gewählt, da Labour im September erneut über die Definition entscheiden will.“ (Frederik Schindler: „Wir stehen zusammen“)

Mehr zum Thema auf Mena Watch: Wann ‚Israelkritik‘ antisemitisch ist

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