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Iranische Exporte nach Syrien brechen ein

Bankrott: Statue von Syriens Ex-Diktator Hafiz al Assad in Quamishli
Bankrott: Statue von Syriens Ex-Diktator Hafiz al Assad in Quamishli (Bild: Thomas v. der Osten-Sacken)

Der Iran hat in den letzten Jahren Milliarden nach Syrien gepumpt, um das Assad-Regime am Leben zu halten. Ein Verlustgeschäft, wie man selbst in Teheran jetzt offiziell feststellt.

Syrien ist seit Langem bankrott und hält sich mühsam mit Drogenhandel, staatlichen Schutzgeldern und der Schröpfung der UNO über Wasser. Dabei kennt die syrische Wirtschaft nur eine Richtung –und die geht steil bergab.

Irgendeine Perspektive auf Besserung fehlt. Die Lage ist hoffnungslos, und auch Assad geht es eigentlich nur darum, irgendwie den nächsten Monat zu überstehen. Verpufft sind auch die großen Gesten von vor einem Jahr, als der syrische Diktator medienwirksam wieder in den Klub seiner Autokratenkollegen namens Arabische Liga aufgenommen wurde.

Horrende Schulden

Ähnlich illusorisch klingen die periodisch irgendwo publizierten Artikel, dass wahlweise China oder Russland nun ganz Großes mit dem Land vorhätten und es irgendwelche vielversprechenden strategischen ökonomischen Partnerschaften gäbe. Syrien ist schlich bankrott und das muss selbst sein treuester Verbündeter, der Iran, inzwischen feststellen. Die ohnehin dürftigen Exporte dorthin sind nämlich im letzten Jahr um satte fünfzig Prozent geschrumpft:

»Trotz der zig Milliarden Dollar, die der Iran in Syrien ausgegeben hat, um das Regime von Bashar al-Assad vor dem Sturz durch Rebellen zu bewahren, sind seine Exporte in das arabische Land auf ein vernachlässigbares Niveau gesunken. Der Generaldirektor der iranischen Handelsförderungsorganisation für Westasien, Abdolamir Rabihav, sagte, die iranischen Exporte nach Syrien seien um fünfzig Prozent auf nur noch 120 Millionen Dollar jährlich gesunken.

Die iranischen Exporte nach Syrien beliefen sich im vergangenen iranischen Kalenderjahr (März 2022 bis März 2023) auf 244 Millionen Dollar, aber in diesem Jahr ist die Zahl auf 120 Millionen Dollar gesunken, berichtete Rabihavi in einem Video, das am Samstag über den Telegramkanal Navad-e Eqtesadi veröffentlicht wurde. Dies liege weit unter dem erwarteten Niveau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden verbündeten Ländern, betonte er.«

Geleakten Dokumenten aus dem vergangenen Jahr zufolge schuldet Syrien dem Iran mehr als fünfzig Milliarden Dollar, die in den letzten Jahren als militärische und humanitäre Hilfe geflossen sind. Lange hieße es in Teheran, dieses Geld würde von Assad nach Kriegsende zurückgezahlt werden. Doch daran glaubt offenbar selbst in Teheran inzwischen niemand mehr. 

Der Artikel erschien zuerst bei Jungleblog.

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