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Iran präsentiert Drohnenflotte und fordert US-Abzug aus Golfregion 

Bei der Parade zum Tag der Armee präsentierte der Iran seinen Drohnenflotte
Bei der Parade zum Tag der Armee präsentierte der Iran seinen Drohnenflotte (© Imago Images / ZUMA Wire)

Am nationalen Tag der Armee führte der Iran mindestens sechzehn verschiedene Drohnentypen vor, von denen einer nach eigenen Angaben die weltweit größte Reichweite hat.

Im Zuge des Tags der Armee, der auf den Jahrestag des Kriegs mit dem Irak in den 1980er Jahren fällt, präsentierten die iranischen Streitkräfte auf einer Parade am vergangenen Donnerstag mehrere Drohnen, Raketen und anderes militärisches Gerät. Während der im Fernsehen übertragenen Zeremonie in Teheran wurden vor Präsident Ebrahim Raisi und den ranghöchsten Uniformträgern der Islamischen Republik sechzehn verschiedene Drohnentypen vorgeführt.

Nach Angaben der staatlichen Medien handelt es sich bei den unbemannten Fluggeräten um verschiedene Generationen von Mohajer-, Ababil-, Amin-, Arash-, Kaman- und Shahed-Drohnen. Ohne nähere Angaben zu machen, erklärte das Staatsfernsehen außerdem, eine davon habe die weltweit größte Reichweite. Shahed- und Arash-Drohnen gehören dabei zu jenen Typen, die Teheran nach Russland liefert, das sie gegen die Ukraine einsetzt. Der Iran bestritt zwar offiziell immer, dass während des laufenden Konflikts derartige Lieferungen stattgefunden hätten, leugnet andererseits aber sein immer enger werdendes Militärbündnis mit Russland nicht. 

Im August stellte die Islamische Republik ihre neueste Drohne mit der Bezeichnung Mohajer 10 vor, die nach eigenen Angaben vierundzwanzig Stunden lang in der Luft bleiben kann und damit die weltweit größte Reichweite besäße.

Drohungen gegen die USA

Bei der Zeremonie wurde auch zum ersten Mal der Marschflugkörper Paveh der Öffentlichkeit präsentiert, ein vom Korps der Islamischen Revolutionsgarden im Februar entwickeltes Projektil, das laut der Nachrichtenagentur Tasnim eine Reichweite von 1.650 Kilometern hat. Eine weitere Rakete, die auf der Parade gezeigt wurde, ist die Hyperschallrakete Fattah, die der Iran im Juni angekündigt hatte und von der es heißt, sie könne mit einer Geschwindigkeit von bis zu 14.500 Kilometern pro Stunde fliegen. Bereits im November 2022 behauptete Teheran, mit seiner neuen Rakete innerhalb von 400 Sekunden Tel Aviv erreichen und angreifen zu können.

Neben den Revolutionsgarden präsentierte bei den Veranstaltungen am Donnerstag auch die reguläre iranische Armee eine breite Palette an Militärmaterial, darunter das Majid-Verteidigungssystem und Zolfaghar-Panzer der dritten Generation. 

Schnellboote und andere mit Raketen bestückte Schiffe wurden bei einer Übung im Persischen Golf vorgeführt, wo die Spannungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten in jüngster Zeit immer wieder zunahmen. Die Verstärkung des US-Militärs hat die Islamische Republik verunsichert, die von Washington beschuldigt wird, die Seesicherheit in den strategischen Gewässern durch die Beschlagnahme von Schiffen zu gefährden.

In seiner Ansprache auf der Teheraner Parade nahm auch Präsident Raisi Bezug auf die Spannungen im Golf. Er erneuerte seine Kritik an der ausländischen Militärpräsenz und behauptete, der Iran reiche den Staaten der Region die Hand zur Zusammenarbeit, um die Kontrolle über die regionale Sicherheit von »den Fremden« zu übernehmen, deren Anwesenheit nur »Probleme verursacht und diese nicht gelöst« habe.

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