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Iran: Mindestens 83 Tote bei Gedenkfeier für Qassem Soleimani

Gedenkzeremonie für Qassem Soleimani und Kazi Mousavi im Iran
Gedenkzeremonie für Qassem Soleimani und Kazi Mousavi im Iran (© Imago Images / ABACAPRESS)

Berichten zufolge gab es mehrere Explosionen bei der Gedenkfeier zum vierten Jahrestag der Tötung von Revolutionsgarden-General Qassem Soleimani im Iran.

Zwei Explosionen haben bei einer Gedenkfeier im Iran zum vierten Jahrestag der Tötung von Qassem Suleimani mindestens 83 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Soleimani war Kommandeur der als Quds-Truppen bezeichneten Auslandseinheit des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC), fungierte als Führer der iranischen Stellvertreterkräfte im Irak und in Syrien und fiel Anfang 2020 einem US-Luftschlag in Iraks Hauptstadt Bagdad zum Opfer.

Ein hochrangiger Beamter bezeichnete die Explosionen auf der Gedenkfeier als Terroranschlag, ohne jedoch näher darauf einzugehen, wer das Attentat veranlasst hat. Augenzeugen berichteten von zwei Explosionen im Abstand von zehn Minuten in der im Süden des Landes gelegenen Stadt Kerman, während in anderen Berichten von vier verschiedenen Explosionen die Rede war, was darauf hindeutet, dass es sich um einen ausgeklügelten Anschlag handelt.

Staatliche iranische Medien zitierten ursprünglich den Sprecher des iranischen Rettungsdienstes Babak Yektaparast mit der Aussage, dass von mindestens 73 Toten und 170 Verletzten auszugehen sei; eine Zahl, die im Laufe der Zeit sukzessive nach oben korrigiert werden musste. Zunächst hieß es, es sei nicht bekannt, ob die Explosionen auf Gaskanister oder Selbstmordattentäter zurückzuführen seien. Später erklärten Beamte, die Explosionen seien durch zwei ferngezündete Bomben ausgelöst worden und stuften den Vorfall als terroristisch ein.

Die Explosionen ereigneten sich auf den Straßen, die zum Friedhof Golzar Shohada, dem Garten der Märtyrer in Kerman, führen, wo Soleimani zusammen mit 1.024 anderen Toten, die als Märtyrer gelten, begraben ist. Der Friedhof wurde zu einem Wallfahrtsort für Anhänger der sogenannten Achse des Widerstands, der unter iranischer Führung stehenden Terrorallianz gegen die USA und den Westen.

Krankenhäuser in Alarmbereitschaft

Bislang ist unklar, ob der Angriff von einer einheimischen, ausländischen oder möglicherweise einer von Israel gesteuerten Gruppe ausging. Erst kürzlich hatte der Iran erklärt, eine vom israelischen Geheimdienst Mossad unterstützte Gruppe ausgehoben und zerschlagen zu haben.

Am 25. Dezember wurde bei einem israelischen Luftangriff in Syrien ein hochrangiger IRGC-Kommandeur und Berater der Quds-Truppe getötet, woraufhin Teheran drohte, Israel werde für sein Vorgehen »mit Sicherheit bezahlen«. Iranische Staatsmedien benannten den in Syrien getöteten Kommandeur als Razi Mousavi und erklärten, dieser sei bei einem Luftangriff nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden.

Krankenhäuser in Kerman und Umgebung wurden in Alarmbereitschaft versetzt, um die Verletzten zu behandeln.

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