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Hisbollah: Nächster Krieg findet in Israels Galiläa statt

Die Hisbollah droht damit, den Krieg nach Israel zu tragen
Die Hisbollah droht damit, den Krieg nach Israel zu tragen (© Imago Images / Sipa USA)

In einem Interview drohte ein hochrangiger Kommandeur der libanesischen Terrorgruppe mit der kompletten Zerstörung der israelischen Armee, der es seiner Meinung nach an Kampfgeist fehle.

In der jüngsten  Drohung in einem eskalierenden Krieg der Worte zwischen den beiden Seiten warnte ein hochrangiger Kommandeur der libanesischen Terrorgruppe am Samstag, der nächste Krieg zwischen Israel und der Hisbollah werde in Israels nördlicher Region Galiläa stattfinden. »Unsere Schlacht wird in Galiläa stattfinden, und wenn der Feind mit seinen Panzern in den Libanon eindringt, wird er nicht mehr abziehen können«, sagte der als Hajj Jihad identifizierte Kommandeur in einem Interview mit dem der Hisbollah nahestehenden Fernsehsender Al-Manar.

Die Drohung erfolgte vier Tage, nachdem der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant die israelische Grenze zum Libanon bereist und den Chef der vom Iran unterstützten Hisbollah, Hassan Nasrallah, davor gewarnt hatte, einen Fehler zu machen. »Wenn es hier zu einer Eskalation oder einem Konflikt kommt, werden wir den Libanon in die Steinzeit zurückversetzen«, warnte Gallant.

In seinem Interview vom Samstag sagte Hajj Jihad, die Hisbollah werde in der nächsten Schlacht alle Militärposten der Armee zerstören, sie in »Friedhöfe« verwandeln und alle israelischen Soldaten in die Flucht schlagen. »Der israelischen Armee fehlt es an Kampfgeist. Dies beruht nicht auf dem Wort des islamischen Widerstands, sondern das sagen die Zionisten selbst, die ihr nicht trauen«, behauptetet Dschihad gegenüber Al Manar.

Die Bemerkung schien eine Anspielung auf die jüngste Verschlechterung der Einsatzbereitschaft der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) zu sein, die darauf zurückzuführen ist, dass Tausende Reservisten im aktiven Dienst erklärt haben, sich wegen der Justizreform der Regierung nicht mehr freiwillig zum Dienst zu melden. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte sich in den vergangenen Monaten mehrfach über die durch die Reform ausgelöste gesellschaftlichen Spaltung gefreut und erklärt, Israel sei dadurch so verwundbar wie seit Jahren nicht mehr.

»Mangel an Kampfgeist«

Dschihad stellte Israels angeblichen Mangel an Kampfgeist der Opferbereitschaft der Hisbollah gegenüber und erklärte: »Wir haben die notwendigen Vorbereitungen abgeschlossen und die Welt wird die Niederlage der zionistischen Armee in der kommenden Schlacht sehen.« Die Hisbollah bereite sich seit dem Zweiten Libanonkrieg 2006 jeden Tag auf den nächsten Krieg mit Israel vor, erklärte der Kommandeur.

»Der nächste Krieg wird nicht im Südlibanon, sondern in der Region Galiläa stattfinden«, sagte Dschihad und behauptete, die israelische Luftwaffe – die in den vergangenen Jahren wiederholt Einsätze gegen mit dem Iran in Verbindung stehende Ziele in Syrien flog und regelmäßig über dem Luftraum des Libanon operiert – werde nicht in der Lage sein, in den Luftraum über dem Südlibanon einzudringen. Dschihad sagte auch, die Vorbereitungen der IDF würden bestätigen, dass sie sich auf die Verteidigung gegen einen Angriff in Galiläa konzentriere und nicht auf offensive Schläge auf libanesischem Gebiet.

Israel und der Libanon haben wegen territorialer Konflikte keine formale Grenze, halten sich jedoch weitgehend an die Blaue Linie, die in einigen Gebieten mehrere Meter vom israelischen Grenzzaun entfernt ist, der vollständig auf israelischem Gebiet errichtet wurde. Die Hisbollah ist seit Langem der stärkste Gegner der IDF an den Grenzen Israels. Sie verfügt über ein geschätztes Arsenal von fast 150.000 Raketen und Flugkörpern, die jeden Ort in Israel erreichen können.

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